"Irgendetwas hat das Feuer wieder entzündet und ich konnte mich wieder motivieren", sagte Phelps. Bei den Weltmeisterschaften im vergangenen Jahr in Shanghai habe er endlich die Kurve gekriegt, nachdem das Training zuvor nur noch eine lästige Plicht gewesen sei. "Es war einfach keine Begeisterung, keine Leidenschaft dabei", sagte Phelps: "Es hat zweieinhalb Jahre gedauert, bis mir das klar wurde. Woran es genau gelegen hat, kann ich aber nicht sagen."

Mittlerweile ist der 26-malige Weltmeister wieder der Alte und konzentriert sich ganz auf London. Von seiner Bestform ist der 26-Jährige allerdings noch ein gutes Stück entfernt: "Ich bin bei 70 Prozent. Aber ich muss noch viele Dinge ändern."

Mit welchen Zielen Phelps in London auf den Startblock geht, wollte der US-Schwimmstar nicht sagen. "Ich weiß genau, was ich erreichen will. Aber das wird kein anderer erfahren", so Phelps. Eine Ausnahme gibt es aber doch. "Nur eine Person kennt meine Ziele, und das ist mein Trainer. Nicht einmal meine Mutter weiß Bescheid, wir sind sehr verschwiegen", sagte Phelps lachend. Es gehe nicht allein "um Medaillen und Rekorde", sondern vielmehr darum, das zu schaffen, was man sich vorgenommen habe.

Phelps wird in London definitiv seine Abschiedsvorstellung von der Olympia-Bühne geben. "Es ist ein gutes Gefühl, aber auch ein komisches", sagte Phelps: "Aber ich bin bereit für den nächsten Schritt und werde versuchen, verschiedene Ziele außerhalb des Schwimmbeckens zu verwirklichen." Phelps will durch die Welt reisen und in Städte zurückkehren, von denen er bislang nicht mehr als Hotelzimmer und Schwimmbäder gesehen hat.