Schwimm-WM in Barcelona Nur Steffen stört deutsche Willkommensparty

Barcelona · Steffen Deibler, Britta Steffen und Co. schallten bei der Ankunft in Barcelona "Deutschland, Deutschland"-Rufe entgegen. Vier Tage vor ihren ersten Rennen trafen die Beckenschwimmer in der WM-Stadt ein und standen sofort im Mittelpunkt. Auf dem Olympia-Berg Montjuic sorgte fast zeitgleich die EM-Dritte Maria Kurjo mit ihrem Finaleinzug als überraschende Fünfte im Turmspringen für den deutschen Höhepunkt am fünften WM-Tag.

Schwimm-WM 2013: Großer Empfang für deutsche Athleten
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"Einfach sensationell" fand der Weltjahresbeste Steffen Deibler den Empfang von rund 200 Mitgliedern der Deutschen Schwimmjugend im Flughafen El Prat und filmte alles mit der Handy-Kamera. Der 26-Jährige aus Hamburg, aktuell die Nummer eins der Welt über 100 m Schmetterling, ist die größte WM-Hoffnung der Beckenschwimmer ein Jahr nach ihrem Olympia-Debakel. "Ich bin so gut wie noch nie, daran gibt es nichts zu deuteln", sagte der Olympiavierte dem SID: "Natürlich habe ich die besten Medaillenchancen in der Mannschaft."

Wie groß die Chancen von Britta Steffen auf Edelmetall sind, sollte sich am Mittwochabend entscheiden. Denn nach der Mannschaftssitzung sollte es endlich Klarheit über ihren Start auf ihrer Paradestrecke 50 m Freistil geben. Die eigentlich qualifizierte Daniela Schreiber kündigte bereits ihren Verzicht an, ob die Doppel-Olympiasiegerin von 2008 annahm, war bei der Ankunft noch offen.

Bevor Deibler und Co. erstmals in Barcelona ins Wasser gingen, überzeugte die Berlinerin Kurjo im Turm-Halbfinale. "Ich bin selbst ein bisschen überrascht", sagte die 23-Jährige nach ihrem fünften Platz mit 317,60 Punkten. Nur bei der Handstandschraube zeigte sie noch einige Schwächen: "Es gibt immer noch ein bisschen Potenzial, aber ich bin super glücklich."

In der Entscheidung am Donnerstag (17.30 Uhr) wäre sie mit einer ähnlichen Platzierung hochzufrieden: "Das würde ich sofort nehmen." Ihre Berliner Klubkollegin Kieu Duong zahlte bei ihrer ersten WM-Teilnahme als 23. mit 266,60 Punkten Lehrgeld und schied schon im Vorkampf aus.

Nach dem ersten Training im Palau San Jordi werden Deibler, Steffen und Co. als Fans womöglich die fünfte deutsche WM-Medaille vor Ort erleben. Denn die komplette Mannschaft unterstützt am Donnerstag (12.00 Uhr) das Freiwasserteam um Rekordweltmeister Thomas Lurz. Der 33-Jährige greift nach Silber über zehn und Bronze über fünf Kilometer nach seiner 29. internationalen Medaille - zusammen mit Isabelle Härle und Christian Reichert.

Zuvor stand jedoch für die Beckenschwimmer am Mittwochabend die erste große Mannschaftsbesprechung auf dem Programm, in der der neue Chef-Bundestrainer Henning Lambertz und Leistungssportdirektor Lutz Buschkow das Team auf die acht Wettkampftage mit 40 Entscheidungen einschwören wollten. Als Medaillenkandidaten gelten der Weltjahresbeste Deibler über 100 m Schmetterling, die 4x100-m-Freistilstaffel der Frauen, eventuell auch Hendrik Feldwehr (50 m Brust) und Christian vom Lehn (200 m Brust) - und eben Steffen, wenn sie über 50 m Freistil startet.

(sid)
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