Beachvolleyballerin und Drillings-Mama Bei Kira Walkenhorst wird das Training zur Kinderbetreuung

Düsseldorf · 2016 wurde Kira Walkenhorst Olympiasiegerin im Beachvolleyball, 2018 Mama von Drillingen. Seit 2019 kämpft sie um ihr Comeback und verbindet Profisport und Kinderbetreuung. Wie sie beides managt und was sie sich zum Muttertag wünscht.

 Kira Walkenhorst im Sommer 2020 beim Beachvolleyball-Turnier in Düsseldorf.

Kira Walkenhorst im Sommer 2020 beim Beachvolleyball-Turnier in Düsseldorf.

Foto: picture alliance / Eibner-Pressefoto/dpa

Kira Walkenhorst ist Beachvolleyballerin. Die 31-Jährige ist Olympiasiegerin. Welt- und Europameisterin. Und Mama von Drillingen. Im Oktober 2018 brachte ihre Ehefrau Maria die beiden Jungs und ein Mädchen zur Welt. Der Muttertag wird bei ihnen also gleich für beide Elternteile gefeiert. „Aber noch sind unsere Kinder nicht in dem Alter, in dem sie was schenken würden oder überhaupt die Bedeutung des Muttertages verstehen“, sagt Walkenhorst im Gespräch mit unserer Redaktion. Die Frage, was sie sich als Mama zum Muttertag denn abseits von Blumen wirklich wünschen würde, findet die Beachvolleyballerin auch deshalb besonders spannend. „Ich bin gespannt, wann das überhaupt bei unseren anfängt, dass sie was zum Muttertag schenken. Ich denke, dann werden das schon erstmal selbstgebastelte Sachen sein. Und über die freue ich mich auch jetzt immer sehr. Wenn die Kinder ein Bild aus der Kita mitbringen, dass sie für Mama oder Mutti gemalt haben. Das ist doch ein tolles Zeichen, dass sie an einen denken, während sie woanders betreut werden“, findet Walkenhorst. Mama, das ist sie; Maria nennen die Kinder Mutti.

Mehr noch freut sich die Sportlerin aber über gemeinsame Momente und Zeit mit den Kindern, über Projekte, die sie gemeinsam angehen: „Zu sehen, wie sie sich entwickeln, was sie dazu lernen – das ist für mich das größte Geschenk.“ Gerade in den vergangenen Tagen sei sie viel unterwegs gewesen für die Turniervorbereitung. „Da schaue ich schon, dass ich dann Zeit mit den Kindern habe, bevor es wieder weitergeht“, sagt Walkenhorst.

Inzwischen gehen die Dreieinhalbjährigen in die Kita. Doch bis vor wenigen Wochen liefen Kinderbetreuung und Training für Walkenhorst, die in Essen geboren wurde und inzwischen für die DJK TuSA 06 Düsseldorf antritt, parallel. Sie spielte auf dem Beachvolleyball-Feld, die Kinder nebenan auf dem Fußballplatz. „Wir haben sie noch ein weiteres halbes Jahr aus der Kita rausgelassen, weil uns das Infektionsrisiko bei den hohen Corona-Inzidenzen zu groß war. Die Kinder können sich selbst ja nicht schützen, da war es für uns die Frage, ob man das Risiko eingeht“, sagt Walkenhorst. Da es für sie und ihre Frau möglich war, Training und Kinderbetreuung zu koppeln, gingen sie das Risiko nicht ein.

„Es war schon ein Findungsprozess in der ganzen Corona-Zeit. Aber inzwischen beschäftigen die Kinder sich auch mit sich selbst. Ob draußen oder in der Sporthalle, das ist ja auch ein toller Spielplatz für die Kleinen. Und meine Frau ist meist dabei und hat ein Auge auf die Kinder, so dass wir das gut als Familie managen“, erklärt Walkenhorst. „Und die Kinder sind tolle Ballholer. Gerade sind bei ihnen Dinos total angesagt und dann spielen sie immer, dass sie Dino-Eier holen“, fügt die Sportlerin an. Zuhause hat sie sich einen eigenen Kraftraum eingerichtet. Da könne sie dann auch mal trainieren und nebenbei ein halbes Auge auf die Drillinge haben.

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Seit die Kinder tagsüber in die Kita gehen, könne sie den Fokus etwas mehr auf sich legen. „Gerade jetzt in der Saisonvorbereitung hatte ich dann schon mehr Zeit für Regeneration zwischen den Einheiten. Vorher war das für den Profisport nicht ganz optimal. Da ging es zwischendurch noch schnell auf den Spielplatz oder ich habe das Essen gemacht. Und es ist auch gut für die Kinder, dass sie jetzt andere Eindrücke in der Kita gewinnen“, sagt Walkenhorst über das aktuelle Familienleben mit ihren Drillingen.

Sie selbst bereitet sich gerade auf den Start in die Turnier-Saison vor, es soll ihre erste ganze Saison nach einer sehr langen Verletzungspause und der Corona-Pandemie werden. Anfang 2019 hatte sie ihre Karriere wegen anhaltender Schmerzen im Körper unterbrochen. Erst mit einer neuen Therapie- und Trainingsmethode war sie wieder spielfähig. 2020 wollte sie ihr Comeback geben, doch dann kam die Corona-Pandemie, und nur einige wenige Wettbewerbe fanden statt. Nach einer erneuten Verletzung im vergangenen Jahr will Walkenhorst nun schauen, wie ihr Körper eine volle Saison verkraftet, ob es Sinn macht, die Olympischen Spiele 2024 anzugehen.

„Im Moment fühlt es sich super an. Die Gelenke machen gut mit, ich habe gerade gar keine Probleme, und der Sport macht einfach Spaß“, sagt die Olympiasiegerin von 2016. Am 15. Mai steht für sie und ihre Teampartnerin Anna-Lena Grüne in Düsseldorf das Benefizspiel für die ukrainische Nationalmannschaft an.

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Danach beginnt die German-Beach-Tour – ebenfalls in Düsseldorf. „In diesem Jahr geht es für uns darum, zu schauen, was machbar ist. Wir werden einige deutsche Turniere und ein paar internationale in Europa spielen. Und dann wird sich zeigen, ob der Körper mitmacht“, sagt Walkenhorst über die sportlichen Ziele. Die Drillingen werden auch immer mal wieder dabei sein, damit die gemeinsamen Momente nicht zu kurz kommen.

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