Schwimm-WM in Barcelona Maurer gewinnt Bronze über zehn Kilometer

Barcelona · Angela Maurer überraschte sich mit einem verfrühten Geburtstagsgeschenk in Bronze selbst, Gold-Springer Patrick Hausding patzte, und Britta Steffen erhielt grünes Licht: Am vierten Tag der Schwimm-Weltmeisterschaften in Barcelona feierten die deutschen Athleten ihre vierte Medaille. Für viele Spekulationen sorgte indes Weltrekordlerin Steffen schon vor ihrer Anreise. Ihre Teamkollegin Daniela Schreiber machte den Weg frei über 50 m Freistil, doch ob die Doppel-Olympiasiegerin von 2008 tatsächlich auf ihrer Lieblingsstrecke startet, war noch offen.

 Angela Maurer jubelt über ihre Bronzemedaille.

Angela Maurer jubelt über ihre Bronzemedaille.

Foto: ap, Manu Fernandez

Angela Maurer strahlte nach ihrem dritten Platz über zehn Kilometer im Yachthafen Port Vell über das ganze Gesicht. "Das ist absolut überraschend, damit hat keiner gerechnet, ich am allerwenigsten", sagte die zweimalige Freiwasser-Weltmeisterin und herzte einen Gratulanten nach dem anderen.

Ihre zehnte WM-Medaille hatte sich die Olympiafünfte eigentlich für Samstag vorgenommen - ihren 38. Geburtstag. "Ich genieße es jetzt, aber dann will ich noch mal angreifen. Vielleicht wird's ja noch eine", meinte die älteste deutsche WM-Teilnehmerin mit Blick auf ihre Lieblingsstrecke über 25 Kilometer: "Eigentlich liegen mir die 25 mehr, die Chancen sind da größer."

Als Maurer im Yachthafen Port Vell exakt eine Sekunde nach der Brasilianerin Poliana Okimoto Cintra (1:58:19,2) und knapp hinter 5-km-Weltmeisterin Ana Marcela Cunha (Brasilien) angeschlagen hatte, zog die Mainzerin mit der erfolgreichsten deutschen Freiwasserschwimmerin gleich. Wie Britta Kamrau hat sie nun zehn WM-Medaillen in ihrer Sammlung.

11,52 Punkte fehlen Wasserspringern zu Bronze

Der frisch gekürte Weltmeister Hausding sprang zwei Tage nach seinem überraschenden Synchron-Titel vom Turm gemeinsam mit Stephan Feck vom 3-m-Brett auf den undankbaren vierten Platz. Am Ende fehlten den Vize-Europameistern aus Berlin und Leipzig 11,52 Punkte auf Bronze. Gold sicherten sich die überragenden Chinesen Qin Kai/He Chong (448,86) vor den Russen Jewgeni Kusnezow/Ilja Sacharow (428,01) und den Mexikanern Jahir Ocampo/Rommel Pacheco (422,79). Ausgerechnet Hausding patzte beim dreieinhalbfachen Delfin-Salto im vierten Durchgang.

Die 17-jährige Tina Punzel (Dresden) überzeugte im ersten WM-Finale ihrer Karriere als Sechste vom 1-m-Brett. In den Kampf um Edelmetall konnte die Europameisterin vom 3-m-Brett aber wie erwartet nicht eingreifen.

Schreiber verzichtete zugunsten von Steffen, einer der wenigen deutschen Medaillenhoffnungen im Becken, auf ihren Startplatz über 50 m Freistil. "Ich habe es Britta angeboten, sie hat sich sehr über das Angebot gefreut. Ich kenne ihre Entscheidung, aber mehr kann ich dazu nicht sagen. Wir wollen vorher noch mit dem Bundestrainer darüber sprechen, bevor wir es bekannt geben", sagte Schreiber dem SID.

Steffen selbst hüllte sich wie in den vergangenen Monaten in Schweigen, die Olympia-Vierte will bis zum Start der Beckenwettbewerbe am Sonntag in der Öffentlichkeit nicht sprechen. Bundestrainer Henning Lambertz verlangt bei der Mannschaftssitzung am Mittwoch eine Entscheidung. "Ich will den Mädels in die Augen schauen und sehen, mit wie viel Klarheit sie diese Entscheidung mittragen. Wir müssen immer sehen, was das Beste für den Verband ist", sagte Lambertz am Dienstag. Steffen hatte sich wegen Krankheit bei der DM nicht für die 50 m qualifizieren können.

Die Synchronschwimmerinnen Edith Zeppenfeld und Inken Jeske verpassten in der Freien Kür wie erwartet das Finale verpasst. Das Duett aus Flensburg belegte im Vorkampf mit 37 Paaren den 18. Platz (77,770 Punkte).

(sid)
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