Golf Langer denkt an Olympia-Start 2016

Refrath · Deutschlands Golf-Idol Bernhard Langer spielt auf der Senior-Tour in Köln um den Sieg, freut sich auf den Besuch seiner Mutter und denkt sogar an Olympia 2016 in Rio de Janeiro.

 Bernhard Langer denkt über einen Start bei den Olympischen Sommerspielen in Rio nach.

Bernhard Langer denkt über einen Start bei den Olympischen Sommerspielen in Rio nach.

Foto: afp, SCOTT HALLERAN

Bernhard Langer ist immer noch hungrig auf Erfolg, außerdem will er seiner Mutter zu deren 90. Geburtstag am Sonntag ein ganz besonderes Geschenk machen. Im bergischen Refrath bei Köln spielt der Anhausener vor den Augen seiner Frau Mama um den nächsten Titel, um seine Spitzenposition auf der European Tour und ein mögliches Fernziel: Selbst die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro könnten für Langer ein Thema werden.

"Mit Sicherheit, wir werden sehen, wie die Kriterien sind und wer mitspielen darf", antwortete der 55-Jährige auf die Frage, ob er sein Golf auch 2016 in Rio zeigen würde. "Ich weiß noch nicht, wie die Qualifikation aussieht. Ich habe gehört, es geht nach der Weltrangliste und dort werde ich nicht mehr geführt, weil die Senior-Tour dort keine Punkte vergibt. Damit wird es schwierig."

Langer wirkt voller Tatendrang, trotz der knappen Niederlage von Southport, als er dem Amerikaner Mark Wiebe im Stechen unterlag. "Das war ein bitteres Ende, das hat mich getroffen", sagte Langer dem SID über den schon sicher geglaubten Sieg, der ihm auf der Schlussrunde noch aus den Händen glitt. Langers Blick geht dennoch nach vorn. Zu überzeugend waren seine Schläge in den letzten Wochen und Monaten. "Mir ist viel gelungen. Ich habe Weltklassegolf gespielt", sagt er.

Damit will er in Refrath weitermachen. Das Turnier, bei dem Langer auch als Veranstalter auftritt, wird auf einem engen, anspruchsvollen Kurs gespielt: "Es wird nicht leicht hier. Der Platz fordert ein präzises Spiel." Das Teilnehmerfeld ist stark besetzt, neben Topfavorit Langer kämpfen Vorjahressieger Tim Thelen (USA) sowie Ian Woosnam aus Wales um die Siegprämie von 60.000 Euro.

Seine Zeit will Langer in Refrath überwiegend auf dem Platz verbringen, am Mittwoch und Donnerstag geht es für die Profis zusammen mit den Amateuren auf die Runde. "Da werde ich ein paar Witze machen und Stories erzählen", sagt Langer, der in Boca Raton im US-Bundestaat Florida lebt.

"Ich verfolge die jungen Deutschen sehr genau. Mit Martin Kaymer schreibe ich ab und zu eine Textnachricht", sagt Langer, und über die guten Leistungen von Maximilian Kieffer habe er sich "sehr gefreut". Mit Marcel Siem ist das Verhältnis sogar noch ein wenig enger. Der Ratinger trainierte bei Langer in Florida, "ihm hat es so gut gefallen, dass er jetzt öfter kommen will, um sich auf Turniere vorzubereiten".

Mentor, Turnierveranstalter, Spieler - ein Ende seiner Karriere ist für Langer nicht in Sicht. Auch wenn der Anhausener langsam Abstriche macht. "Ich reise nicht mehr so gern, das habe ich 40 Jahre lang gemacht", sagt er. Ein Limit habe er sich nicht gesetzt, "so lange ich gesund und erfolgreich bin und Spaß habe, mache ich weiter".

Wenn alles klappt, wird Langers Mutter an ihrem Ehrentag am Sonntag ihrem Sohn beim Golf zuschauen. Ein Highlight? "Klar, vielleicht können wir ja zwei Highlights zusammenfassen, indem ich das Turnier gewinne", sagt er und lacht, "aber wichtiger ist, dass meine Mutter hier ist." Langer ist ein Familienmensch, doch Golf hat ihn mehr denn je im Griff. Nach dem Turnier in Köln geht es zurück in die USA auf die Champions-Tour, die Langer ebenfalls anführt: "Da ist noch einiges drin." So klingt jemand, der immer noch hungrig ist.

(sid)
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