Reitturnier als gesellschaftliches Ereignis Königlicher Auftakt beim CHIO

Aachen · In Anwesenheit von Kronprinzessin Mary von Dänemark wurde am Dienstag das Weltfest des Pferdesports eröffnet. Beim gesellschaftlichen Höhepunkt in Aachen zählten Sir Roger Moore, Ornella Muti und Otto Rehhagel zu den Gästen.

Brasilianische Tänzerinnen eröffnen CHIO 2012
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Den Pferdefreunden in Aachen ist in diesen Tagen kein Superlativ zu groß. Seinen guten Ruf, mit dem CHIO das bedeutendste Reitturnier der Welt in der Stadt zu beheimaten, haben sich die Ausrichter des Aachen-Laurensberger Rennvereins (ALRV) nicht umsonst erarbeitet.

Zufrieden gibt man sich damit aber keineswegs. Der CHIO, der bis 30. Juni andauert, hat im weltweiten Verdrängungswettbewerb neue Maßstäbe gesetzt: 2,67 Millionen Euro gibt es in diesem Jahr in der Soers zu gewinnen. Ein Rekord, den die Macher der "höchstdotierten Sportveranstaltung Deutschlands" nicht müde werden zu erwähnen — vor allem dann nicht, da international immer mehr Top-Turniere den Konkurrenzkampf annehmen.

Die Bühne, die die Veranstalter ihrem Partnerland Dänemark für die Auftaktfeier boten, hätte daher kaum prächtiger gewählt sein können. Aus dem dänischen Königshaus waren Kronprinzessin Mary und Prinzessin Benedikte von Dänemark, deren Tochter als Reiterin in Aachen selbst im Sattel sitzt, zu Gast. In der Kutsche — begleitet von der königlichen Leibgarde — fuhren beide ins 40.000 Zusc hauer fassende Reitstadion ein, wo der CHIO farbenfroh eröffnet wurde.

Passend dazu sang Emmelie de Forest, dänische Gewinnerin des Eurovision Song Contest, ihren Siegersong "Only Teardrops". Davor wurden James-Bond-Darsteller Sir Roger Moore und seine dänische Frau Kristina Tholstrup empfangen, der als Unicef-Botschafter einen stattlichen Scheck entgegennahm.

Für manchen ist der Dienstag der eigentliche Höhepunkt des CHIO. Dann lädt der ALRV im Anschluss zum gesellschaftlichen Stelldichein. Dann gehört der Stöckelschuh ebenso zum CHIO wie der hochklassige Sport, der in den Disziplinen Dressur, Springen, Voltigieren, Vielseitigkeit und Fahren nur wenige Meter weiter geboten wird. Prominente wie Trainer Otto Rehhagel, Joachim Hunold, Jens Nowotny, Comedian Oliver Pocher oder Schauspielerin Marie-Luise Marjan flanierten über den ausgerollten Teppich der "Media Night". Dazu trafen die Politiker Ingo Wolf (FDP) und Armin Laschet (CDU) auf Bundesminister a.D. Hans-Dietrich Genscher, die sich im Glanz des Reitspektakels allzu wohlfühlen.

Aachen möchte die große Bühne nutzen, frühzeitig Werbung für die Europameisterschaften 2015 (11. bis 23. August) in der Soers zu machen. Zuvor aber stehen die kontinentalen Wettkämpfe Ende August in Herning auf dem Programm. Das macht den diesjährigen CHIO für die deutschen Spring- und Dressurreiter zugleich zu einer wichtigen Zwischenstation Richtung EM und dient den Bundestrainern als Gradmesser für die Auswahl ihrer Teams.

Die deutschen Reiter reisen mit Zuversicht an. Zuletzt hatte Marcus Ehning das Champions-Tour-Springen in Cannes gewonnen, am letzten Wochenende in Rotterdam holte sich die deutsche Equipe den Nationenpreis und Philipp Weishaupt den Großen Preis. Zum Quartett der Reiter im morgigen Nationenpreis gehören neben dem neuen Deutschen Meister Daniel Deußer (Meise/Belgien) auf seinem Pferd Cornet D'Amour außerdem der Weltranglisten-Erste Christian Ahlmann (Marl) mit Codex One, Ludger Beerbaum (Riesenbeck) mit Chiara und Meredith Michaels-Beerbaum (Thedinghausen) mit Bella Donna. Ersatzmann ist Carsten-Otto Nagel (Norderstedt) mit Corradina.

Der Große Preis von Aachen am Sonntag ist mit einer Millione Euro dotiert — Rekord in Aachen.

(RP/can)
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