Beachvolleyballerin Walkenhorst „Fairness ist bei Olympia nicht gegeben“

Düsseldorf · Beachvolleyballerin Kira Walkenhorst wünscht sich zwar für alle Athleten, dass Olympia im Sommer ausgetragen wird. „Doch ich würde mir auch wünschen, dass es fair ausgetragen wird, und das sehe ich gerade nicht“, sagt sie.

Die deutsche Beachvolleyballerin Kira Walkenhorst bei Olympia in Rio de Janeiro 2016.

Foto: dpa/Sebastian Kahnert

Eine Antwort auf die Frage, ob die Veranstaltung in der Corona-Krise vertretbar ist, kann sie nicht geben. Beachvolleyballerin Kira Walkenhorst ist froh, nicht in der Haut der Olympia-Organisatoren zu stecken. Walkenhorst, die vor fünf Jahren Olympiasiegerin wurde, wünscht sich zwar für alle Athleten, dass das Turnier ausgetragen wird. „Doch ich würde mir auch wünschen, dass es fair ausgetragen wird, und das sehe ich gerade nicht“, so die 30-Jährige. „Die Fairness ist nicht gegeben, wenn nicht alle Teams anreisen dürfen und Sportler nach positiven Testergebnissen ausgeschlossen werden müssen.“

Sie wisse, dass es ein Kindheitstraum von vielen Athleten sei, einmal an Olympia teilnehmen zu dürfen. Wenn das Turnier nicht stattfinde, sei das für die Sportler „ein herber Schlag ins Gesicht“. „Auf der anderen Seite ist aber natürlich die Gesundheit das Wichtigste“, so Walkenhorst.

 Sie ist zudem überzeugt, dass Olympia unter den Einschränkungen der Corona-Pandemie „ein ganz anderes Gefühl sein wird“. Einen Eindruck davon, wie es ist, vor wenig Publikum zu spielen, habe sie bei den Deutschen Meisterschaften in Timmendorf gewinnen können. „Die Meisterschaften sind im Beachvolleyball immer das Highlight des Jahres, doch jetzt, wo nur wenige Zuschauer vor Ort waren, war das schon ein wenig gespenstisch. Es war wirklich ganz anders als sonst, den Wettkampf zu bestreiten.“ Olympia habe gerade die Atmosphäre zu etwas ganz Besonderem gemacht, die vielen Menschen, die vollen Ränge. „Wenn das alles wegfällt, ist es nicht mehr das Gleiche. Auch wenn man nur zwischen Hotelzimmer und Platz hin- und herpendelt, und für die Dauer des Turniers nur im Hotelzimmer ‚eingesperrt’ ist, muss man damit mental auch erst einmal zurechtkommen.“

 Walkenhorst ist nach einer langen Verletzungspause Ende vergangenen Jahres wieder in den Profi-Sport zurückgekehrt. Derzeit kann sie aufgrund des Lockdowns allerdings nicht trainieren. Wann sie wieder einsteigen kann, ist noch offen.