Andy Roddick im Finale gegen Roger Federer Kiefer im Halbfinale gescheitert

Toronto (rpo). Mit dem ersten Saisonsieg will es bei Nicolas Kiefer nicht so recht klappen. Der deutsche Daviscup-Spieler verlor innerhalb einer Woche zum zweiten Mal gegen den selben Gegner.

Nicolas Kiefer hat seinen Aufwärtstrend beim Masters-Turnier in Toronto bestätigt und trotz des verpassten Finaleinzugs sein Selbstbewusstein gestärkt. Der Niedersachse verlor die Neuauflage des letztwöchigen Indianapolis-Finales 5:7, 3:6 gegen Titelverteidiger Andy Roddick, der im Endspiel am Sonntagabend (20.00 Uhr MESZ) wie schon bei den 118. All England Championships auf Wimbledonsieger Roger Federer traf. Der topgesetzte Schweizer bezwang im Halbfinale den Schweden Thomas Johansson 4:6, 6:3, 6:2.

Kiefer betrachtete die Niederlage nicht als Rückschlag: "Okay, jetzt hat Andy mich innerhalb einer Woche zweimal geschlagen, aber vergleichen kann man die beiden Spiele nicht: im Finale von Indy war ich chancenlos. Dieses Mal war ich ein großes Stück näher dran, habe mich viel besser gefühlt, hatte Breakchancen, sogar 0:40. Doch dann holt er seine Kanonenaufschläge raus oder ich war ein Minimum zu spät am Ball, was mir eben gegen ihn nicht passieren darf."

Für Roddick war das Halbfinalspiel das längste Match der Woche. Bei dem 142-minütigen Fight musste der US-Open-Sieger im ersten Satz drei Breakbälle abwehren. Im zweiten Satz leitete der an Nummer zwei gesetzte US-Profi mit einem Break im sechsten Spiel seinen 38. Saisonsieg ein.

Kiefer, der in nun drei Duellen mit Roddick noch nie gewann, hatte im Viertelfinale Andre Agassis Bezwinger Jürgen Melzer (Österreich) 3:6, 6:1, 6:1 geschlagen und damit seinen Siegeszug auf den nordamerikanischen Hartplätzen fortgesetzt. Viermal stand er in diesem Jahr schon in einem Finale.

In Memphis (gegen Joachim Johansson), Scottsdale (gegen Vince Spadea), Los Angeles (gegen Tommy Haas) und zuletzt in Indianapolis gegen Roddick zog er allerdings jedesmal den kürzeren und wartet daher weiter auf seinen ersten Turniersieg seit Oktober 2000 in Hongkong.

Den will "Kiwi" nun in der kommenden Woche landen: "Jetzt gehts nach Cincinnati, aber erst gibts einen Tag ohne Schläger und ein bisschen Ausruhen. In der ersten Runde muß ich gegen Joachim Johansson ran, der hier auch im Viertelfinale stand. Aber darum mache ich mir noch keinen Kopf."

Für den 27-jährigen Kiefer läuft die Vorbereitung für die am 30. August beginnenden US Open nach Plan. "Das Turnier hier hat mir eine Menge Selbstvertrauen gegeben. Es geht immer weiter aufwärts und doch sehe ich immer wieder, woran ich arbeiten muss. Jetzt muss ich eine gute Balance aus Pausen und Spielen finden. Müde bin ich aber nicht, ich habe sogar Heißhunger auf weitere Erfolge. Die können nämlich süchtig machen."

Süchtig nach Rekorden scheint Federer zu sein, obwohl der Eidgenosse dies bestreitet. "Ich bin nicht hier, um Rekorde zu brechen. Ich will das Turnier gewinnen," sagte Federer nach dem 164-minütigem Match gegen Johansson, seinem 56. Sieg im 60. Saisonspiel.

Zuletzt hatte der Australian-Open-Sieger in der dritten Runde der French Open gegen den Brasilianer Gustavo Kuerten als Verlierer einen Tennisplatz verlassen, danach 22-mal in Folge gewonnen. Dies ist die längste Siegesserie im internationalen Tennis seit fünf Jahren. 1999 hatte der siebenmalige Wimbledonsieger Pete Sampras aus den USA 24 Matches in Folge gewonnen.

Im Fall seines vierten Turnierssieges in Serie ist in Toronto eine weitere Bestmarke fällig. Drei Siege hintereinander auf Gras-, Sand- und Hartplätzen hatte zuletzt Björn Borg 1979 gefeiert.

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