Gates, Springsteen, Jobs Diese Promi-Töchter suchen Erfolg im Sattel

Düsseldorf · Jessica Springsteen, Jennifer Gates und Eve Jobs haben berühmte Väter. Was sie noch verbindet, ist ihre Leidenschaft für den Reitsport. Sie trainieren unter perfekten Bedingungen und arbeiten am Durchbruch in die Weltspitze.

Jennifer Gates beim Turnier in Stockholm Mitte Juni.

Jennifer Gates beim Turnier in Stockholm Mitte Juni.

Foto: AP/Jessica Gow

Die Frage danach, was Jennifer Gates (23), Eve Jobs (21) und Jessica Springsteen (27) verbindet, ist leicht zu beantworten. Es ist die Prominenz ihrer Väter. Microsoft-Gründer Bill Gates und der 2011 verstorbene Apple-Mitgründer Steve Jobs, zwei Superstars des technologischen Fortschritts. Und dann „der Boss“: Rocklegende Bruce Springsteen. Doch es ist eben nicht nur der Glamour-Faktor, der die drei Töchter in einem solchen Text zusammenführt, es ist auch ihre gemeinsame Leidenschaft: der Reitsport.

Nimmt man beim Töchter-Trio beides zusammen, den großen Namen und die große Liebe zum Pferdesport, kann man sich den Traum von Turnierveranstaltern leicht ausmalen. Denn mit ihnen ließe sich fraglos weit mehr Öffentlichkeit erzielen als mit einem Reit-Star, der einfach nur Meier, Müller oder Schmidt heißt. Das Problem an der Sache: Gates, Jobs und Springsteen reiten alle (noch) nicht auf allerhöchstem Niveau, das es für Siege bei großen Turnieren und internationalen Entscheidungen braucht. Die Macher des CHIO hätten mit Sicherheit nichts dagegen, Jennifer Gates als nächste Reiterin für den Parcours beim Stechen des Großen Preises von Aachen anzukündigen, allein, da reiten bessere.

Gates belegt aktuell Weltranglistenposition Nummer 271. Im vergangenen Sommer hatte Papa Bill – laut aktueller Forbes-Liste mit einem Vermögen von umgerechnet 85 Milliarden Euro zweitreichster Mensch der Welt – acht Millionen Euro geboten, um für seine Tochter Laura Klaphakes Top-Pferd „Catch me if you can“ zu erwerben. Vergeblich. Immerhin: Für das letztjährige Weltcup-Finale in Paris qualifizierte sich Jennifer ganz regulär. Ohne Vitamin B.  Im Juni bestritt Jennifer Turniere in Hamburg und Wiesbaden. Und im Rahmen der finanzstarken Global Champions League reitet sie als Teammanagerin in der Mannschaft der „Paris Panthers“ mit. Zusammen mit Größen wie dem Niederländer Harrie Smolders, ihrem Trainer, dem Belgier Gregory Wathelet und dem Ägypter Nayel Nassar – ihrem Freund. Wenn die zwei in Europa sind, trainieren Nassar und Gates auf einer Farm in der Nähe von Antwerpen. Drei Millionen Euro soll sie Vater Bill wert gewesen sein. Peanuts, verglichen mit der Anlage im Wert von rund 33 Millionen Euro, die er seiner Tochter in Wellington, Florida, kaufte.

Dort besitzt auch Laurence Powell-Jobs, Witwe von Steve und Mutter von Eve eine Ranch. Zehn Millionen Euro sollen darin stecken. 20 Pferde stehen Eve zur Verfügung. Kein Wunder, dass sich in Florida die reiterlichen Wege von ihr und Jennifer Gates immer wieder kreuzen. Eve steht in der Weltrangliste momentan weiter vorne. Auf Platz 115. In den USA gilt sie als „Rising Star“, als kommende Größe im Springsport. Als solche sammelt sie Ranglistenpunkte und Erfahrungen auf der internationalen Tour. Ende März startete sie so auch beim Turnier in Braunschweig. Es war die Generalprobe fürs Weltcup-Finale in Göteborg kurz danach. „Durch Reiten bleibt man immer demütig“, wird die Milliardenerbin auf der Website des internationalen Pferdesportverbandes (FEI) zitiert. „Es ist schön zu sehen, dass sich harte Arbeit bezahlt macht, aber man muss ständig an der Spitze seines Spiels bleiben.“

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Foto: Blue Origin

Am Weitesten vorne von den drei prominenten Reiterinnen ist derweil Jessica Springsteen. Sie ist mit 27 auch die älteste. Sie kam indes nicht über ihren Vater, sondern über ihre Mutter, Sängerin Patti Scialfa, zum Reitsport. Jessica ritt in Jugend-Auswahlteams der Vereinigten Staaten und schon 2012 ihren ersten Nationenpreis bei den „Großen“. Sie ist am nächsten dran, den Sprung unter die Top-Reiter der internationalen Konkurrenz zu schaffen, steht aktuell auf Rang 70 der Weltrangliste. 2015 stand sie schon mal auf Rang 55.

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Foto: dpa/Tess Derry

„Ich wusste immer, dass Pferde ein Teil meines Lebens sein würden. Die Olympischen Spiele sind definitiv ein Traum von mir – eines Tages. Es dreht sich alles um das richtige Timing. Ich hoffe, dass der richtige Zeitpunkt für mich kommen wird“, sagte sie am Rande der Global Champions Tour im Mai in Miami in einem Interview mit dem US-TV-Sender CNN. Vater Bruce ist übrigens immer mal wieder unter den Zuschauern, wenn seine Tochter in den Parcours geht. „Es ist toll, dass meine Eltern vorbeikommen und ich mit meiner Familie teilen kann. Sie sind meine größten Unterstützer“, sagte Jennifer. Nach den Olympischen Spielen 2012 hatte Papa Bruce ihr Vindicat gekauft, das Mannschafts-Gold-Pferd des Briten Peter Charles.

Die Olympia-Teilnahme indes, die kann ihr niemand kaufen.

(klü )
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