Wegen der Corona-Pandemie Ironman auf Hawaii abgesagt

Köln · Der Ironman auf Hawaii fällt endgültig der Coronakrise zum Opfer. Erstmals in der 43-jährigen Geschichte musste die Langstrecken-WM abgesagt werden.

Ironman Hawaii 2019: So feiert Jan Frodeno seinen dritten Sieg
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So feiert Jan Frodeno seinen dritten Sieg beim Ironman Hawaii

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Foto: AP/Marco Garcia

"Hawaii-König" Jan Frodeno nahm die Absage des Ironman-Spektakels im Inselparadies sportlich. Es sei "natürlich schade, aber war ja bei den aktuellen Entwicklungen vor allem in den USA zu erwarten", sagte der dreimalige Champion dem SID. Für Frodeno verlängert sich der Weg zum vierten Triumph, denn in der Nacht auf Mittwoch zogen die Veranstalter die Reißleine - und sagten die Langstrecken-WM erstmals in der 43-jährigen Geschichte ab.

"Wir haben sehr darauf gehofft, die Athleten, ihre Familien und Supporter im Frühjahr bei unseren größten Events willkommen heißen zu können", erklärte Andrew Messick von der veranstaltenden Ironman-Gruppe, doch die Auswirkungen der Corona-Pandemie machen eine Austragung "unmöglich". Nach der Absage des bereits auf den 6. Februar verschobenen Wettkampfs findet im kommenden Jahr nur die geplante WM am 9. Oktober statt.

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Foto: dpa/David Pintens

Vorjahressiegerin Anne Haug verhagelte die Nachricht den Morgen. "Ich bin natürlich sehr traurig darüber", sagte die Titelverteidigerin dem SID nach dem bösen Erwachen. Allerdings zeigte die erste deutsche Hawaii-Gewinnerin auch Verständnis, denn die Absage sei "in Anbetracht der aktuellen Situation mehr als nachvollziehbar".

Dass die Entscheidung bereits rund sechs Monate vor dem Startschuss fiel, sei "schwierig", erklärte Messick, "aber nur so schaffen wir in der Planung die nötige Klarheit für die Sportler". So sieht es auch der zweimalige Champion Patrick Lange. Er sei froh, dass die Entscheidung getroffen wurde, "so schwer diese für uns auch sein mag". Die Athleten hätten nun die Möglichkeit, "den Fokus auf andere Ziele zu verlagern".

Dabei war der Plan eigentlich ein anderer: Erstmals seit 1982 sollte eine "Doppel-WM" in einem Jahr in Kailua-Kona stattfinden. Bei den Triathleten hatte der Vorstoß der Veranstalter gemischte Gefühle geweckt. Frodeno und Co. äußerten ihre Bedenken, warnten vor einer Überbelastung und forderten einen angepassten Qualifikationsmodus.

Die Diskussion ist nun vom Tisch, zumal in diesem Jahr noch kein Ironman stattfand - auch nicht in Deutschland. Nachdem die EM in Frankfurt/Main ersatzlos gestrichen worden war, mussten auch die Organisatoren des Hamburger Ironman einsehen, dass eine Austragung unmöglich ist. Haug hofft dennoch auf "kleinere Wettkämpfe" in diesem Jahr.

Für Frodeno scheint es kein Problem zu sein, noch länger auf die nächste Hawaii-Mission zu warten. Der Ausnahmeathlet will stattdessen "noch regionaler denken und handeln. Wir überlegen schon länger Alternativen, werden es nun konkreter angehen", sagte er. Der Fokus bleibt dennoch auf Hawaii, schließlich will "König" Frodeno seine Krone behalten. Der deutsche Rekordsieger kündigte an: "Wenn es wieder eine Weltmeisterschaft geben wird, bin ich am Start."

SID wj ab

(sid/old)
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