Iranische Kletterin Elnas Rekabi nach Auftritt ohne Kopftuch wieder in Teheran

Teheran · Die iranische Klettermeisterin Elnas Rekabi ist nach ihrer Finalteilnahme ohne Kopftuch bei der Asienmeisterschaft in Südkorea nach Teheran zurückgekehrt.

 Die iranische Klettersportlerin Elnas Rekabi bei den Asienmeisterschaften.

Die iranische Klettersportlerin Elnas Rekabi bei den Asienmeisterschaften.

Foto: dpa/Rhea Kang

Am Mittwochmorgen bereitete ihr eine große Menschenmenge am Internationalen Flughafen Imam Chomeini einen begeisterten Empfang, wie im Netz kursierende Videoaufnahmen zeigten. Zu hören war, wie die Menschen immer wieder Rekabis Namen skandierten und sie als Heldin feierten.

In Farsi berichtende Medien außerhalb des Iran und Unterstützer von Rekabi hatten befürchtet, sie könnte zu einer verfrühten Abreise aus Südkorea gezwungen worden sein und im Iran festgenommen werden - was Teheran schnell bestritt. Auf einem Instagram-Account, der Rekabi zugerechnet wird, hieß es am Dienstag: „Ich entschuldige mich für das, was ich getan habe, um euch Sorge zu bereiten.“

In dem Beitrag hieß es, die Sportlerin habe bei dem Wettbewerb unter Zeitdruck gestanden. Sie habe den Hidschab „unabsichtlich“ nicht getragen. Aufnahmen von der Veranstaltung in Seoul zeigten sie jedoch entspannt, bevor sie kletterte. Sie gehe im Einklang mit vorherigen Planungen zurück in den Iran, hieß es in dem Beitrag. Ob Rekabi selbst ihn verfasste und wenn ja, unter welchen Umständen, war zunächst unklar.

Der persische Dienst der BBC, der umfassende Kontakte in den Iran hat, wenngleich er dort nicht senden darf, zitierte eine ungenannte „informierte Quelle“, nach der Vertreter des Iran nach dem Auftritt sowohl Rekabis Handy als auch ihren Pass beschlagnahmten. Im Iran gibt es nach dem Tod der 22-jährigen Mahsa Amini nach ihrer Festnahme durch die Sittenpolizei seit Wochen Proteste. Amini war vorgeworfen worden, ihr Kopftuch nicht richtig getragen zu haben.

(dpa/stja)
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