Feier in Köln Fans und Familien bereiten Hockey-Weltmeistern emotionalen Empfang

Frankfurt am Main · Nach 17 Jahren sind die Hockey-Männer zurück auf dem WM-Thron. Nach dem Final-Krimi ließen es die frischgebackenen Weltmeister ordentlich krachen, die nächste Titel-Chance wartet im Sommer.

Hockey-Weltmeister: Siegesfeier - Deutsches Team in Köln empfangen
14 Bilder

Emotionaler Empfang für die Hockey-Weltmeister

14 Bilder
Foto: dpa/Federico Gambarini

Mit kleinen Augen, aber einem breiten Lächeln im Gesicht liefen die deutschen Hockey-Helden durch das Spalier der Fans am Frankfurter Flughafen. Unter Jubel und Gesang der Fans genossen die neuen Weltmeister mit ihren Goldmedaillen um den Hals und dem WM-Pokal im Gepäck ihre triumphale Heimkehr in vollen Zügen. Freunde und Familie waren gekommen, um ihre Liebsten in die Arme zu schließen, aber auch Hunderte Fans harrten geduldig aus und ließen sich die Gelegenheit für Selfies und Autogramme nicht entgehen.

„Das übersteigt alles, was wir sonst vom Hockey kennen und uns erhofft und erwünscht hätten. Wir hätten im Leben nicht so viele Menschen erwartet, die alle auf uns warten“, sagte Bundestrainer Andre Henning: „Wir sind überwältigt und absolut aus dem Häuschen.“

Schon auf dem langen Flug mit der Nummer UK 024 aus der indischen Hauptstadt Delhi hatten die Comeback-Könige um Kostenpflichtiger Inhalt Kapitän Mats Grambusch gefeiert, und natürlich war die Party bei der Rückkehr auf deutschem Boden längst nicht beendet. Der Tross machte sich dann auf den Weg nach Köln, dort stand noch am späten Abend ein Empfang auf dem Vereinsgelände von Rot-Weiss Köln an.

„Wir sind viele Party-Könige“, sagte Kapitän Mats Grambusch. Die Bedeutung des Titels sei auch nachhaltig für den Hockey-Sport in Deutschland „riesengroß“.

Nur Niklas Wellen hatte nach dem großen Triumph noch anderes im Sinn als die Feier in Köln. Der Torjäger aus Krefeld war während der WM Vater geworden. In der Halbzeitpause des Gruppenspiels gegen Belgien hatte er von der Geburt des Sohnes erfahren und versprochen, ihm bei der Rückehr die Goldmedaille um den Hals zu hängen. Das konnte er nun. In Köln ließ er sich nur kurz beim Empfang sehen und fuhr dann nach Hause zu Frau und Neugeborenem. Verständlich.

Das erste WM-Gold nach 17 Jahre langer Durststrecke musste ausgelassen zelebriert werden. Und dieses hatte das deutsche Team auf dramatische Art und Weise gewonnen. Mit 5:4 entzauberte es den Titelverteidiger Belgien und zeigte auch dort seine Comeback-Qualitäten.

Ein Sieg in letzter Sekunde? Nach einem 0:2 eine spektakuläre Aufholjagd starten? „Anscheinend brauchen wir das“, sagte Henning. In ihrem ersten WM-Finale seit 2010 lief die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) nämlich wieder einmal einem Zwei-Tore-Rückstand hinterher.

Doch wie bereits im Viertel- und im Halbfinale zeigte Deutschland „diesen unbändigen Willen“, wie Henning es nannte. Niklas Wellen (29.), Gonzalo Peillat (41.) und Mats Grambusch (48.) brachten das DHB-Team auf Gold-Kurs - und auch ein Gegentreffer in letzter Sekunde steckte Deutschland weg. Im Penaltyschießen war auf Ersatzkeeper Jean-Paul Danneberg Verlass, der Deutschland mit drei Paraden das dritte WM-Gold nach 2002 und 2006 sicherte.

„Einige haben so lange auf diesen Erfolg gewartet und sind so oft gestürzt“, sagte Henning: „Jetzt sind wir an der Spitze.“ Zuletzt hatte sich das DHB-Team 2013 bei der EM einen internationalen Titel gesichert. Nach dem Olympiasieg 2012 gab es in Rio Bronze, in Tokio musste sich Deutschland mit dem vierten Platz zufriedengeben.

Die Weltmeister-Mannschaft feiert mit den Fans beim Kölner Tennis- und Hockey Club Rot-Weiss. Martin Zwicker (M) hält den Weltmeister-Pokal.

Die Weltmeister-Mannschaft feiert mit den Fans beim Kölner Tennis- und Hockey Club Rot-Weiss. Martin Zwicker (M) hält den Weltmeister-Pokal.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Die Leistung bei der WM in Indien ließ DHB-Sportdirektor Martin Schultze mit „Freude in die Zukunft blicken“. Denn bereits im Sommer gibt es bei der Heim-EM in Mönchengladbach die nächste Chance auf einen Titel (18. bis 27. August), ein Jahr später stehen auch schon die Olympischen Spiele in Paris an.

(SID/rent)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort