Final-Four-Turnier Hockey-Deutschland blickt nach Krefeld

Krefeld · Seit die Stadt das Final-Four-Turnier im Feldhockey veranstaltet, erfährt die Sportart eine neue Dimension bei der Zuschauerzahl. Am Wochenende kämpft die deutsche Elite wieder um den Meistertitel.

 Die Hockey-Männer des HTC Uhlenhorst Mülheim feierten beim Final-Four-Turnier in Krefeld im vergangenen Jahr überraschend den Sieg. Sie gewannen gegen das Team von Rot-Weiss Köln.

Die Hockey-Männer des HTC Uhlenhorst Mülheim feierten beim Final-Four-Turnier in Krefeld im vergangenen Jahr überraschend den Sieg. Sie gewannen gegen das Team von Rot-Weiss Köln.

Foto: Samla Fotoagentur/Drabben

Hockeydeutschland blickt am kommenden Wochenende zum zweiten Mal nach 2018 nach Krefeld. Denn hier, auf dem Vereinsgelände des Crefelder Hockey und Tennisclubs (CHTC), entscheidet sich der Kampf um die Deutsche Meisterschaft 2019. Acht Teams, je vier bei Damen und Herren, ringen am Samstag und Sonntag um Meisterehren. Krefeld setzt dabei ganz neue Maßstäbe. „Als wir im vergangenen Jahr das Final-Four ausgerichtet haben, haben wir die Hockeywelt in Deutschland im positiven Sinne geschockt. Das begann beim Zuschauerzuspruch und endete beim Drumherum. Auf diesem Niveau kann das Event, rein von den Platzmöglichkeiten her, kein anderer Verein in Deutschland ausrichten“, sagt CHTC-Clubmanager Robert Haake nicht ohne Stolz und durchaus selbstbewusst.

Tatsächlich sind die Zahlen beeindruckend. Bis zum Jahr 2017 lag der Rekord für Zuschauer bei einem Finalspiel bei 2500. In Krefeld wurde dieser Wert mit rund 4500 Besuchern getoppt. In diesem Jahr zeichnet sich ein noch etwas besserer Besuch ab. Am Montag waren für die Halbfinalspiele am Samstag 3600, für den Sonntag deutlich über 4000 Tickets abgesetzt. „Wir reden nicht von ausverkauft. Es kann aber tatsächlich sein, dass es irgendwann an den Tageskassen keine Karten für den Sonntag mehr gibt“, sagt Haake. Allerdings lohnt es, auch ohne Ticket anzureisen, denn nur die Spiele selber erfordern eine Eintrittskarte.

Das Hockeydorf mit Partymeile, Essens- und Getränkeständen und der Players Party ist frei zugänglich. Am Freitagabend steigt überdies ein Konzert, sowie das Abschiedsspiel für die CHTC-Clublegenden und Olympiasieger von London Oscar Deecke und Linus Butt.

Und selbst nach dem Wochenende bleibt Krefeld im Blickpunkt, denn die Pro-League, die Weltliga der Hockey-Nationalteams, gastiert hier ebenfalls. Kommenden Mittwoch spielen Deutschlands Damen und Herren gegen Argentinien, Olympiasieger bei den Herren. Um Pfingsten folgen Neuseeland, Spanien, Belgien, der Weltmeister bei den Herren, und Australien als Gegner für die deutschen Damen und Herren.

Dafür bleibt die 4680 Plätze große mobile Tribüne stehen. Das mit sieben 40-Tonnern angelieferte 150-Tonnen-Ungetüm ist bereits aufgebaut. Gut zweieinhalb Kilometer Kabel werden auf dem Vereinsgelände verlegt. 400 ehrenamtliche Helfer, alles Vereinsmitglieder, sorgen für einen reibungslosen Ablauf und 28 Zelte auf dem Gelände stehen für Catering, verschiedene Verkäufer, VIP-Bereich oder Kartenverkauf zur Verfügung.

Für die Sportart sind all diese Faktoren in Deutschland ganz neue Dimensionen. Krefelds Nationalspieler Niklas Wellen sagte zum Thema Zuschauerzuspruch noch im Winter im Vorlauf der Weltmeisterschaft in Indien: „Dort vor mehreren tausend Menschen zu spielen ist toll. In der Bundesliga kommen an guten Tagen 100 Menschen und acht Hunde.“ Das wird am kommenden Wochenende anders sein und damit setzt Krefeld erneut neue Maßstäbe im Hockey.

Und so sagt der Trainer von Titelverteidiger UHC Mühlheim, Omar Schlingmann: „Krefeld sollte das Event für die nächsten zehn Jahre bekommen. So gut ist es nirgendwo.“ Das zeigt: Die Hüttenallee ist ein zentraler Fleck in Deutschlands Hockeylandkarte geworden.

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