Tag zwei der Fecht-WM Wieder keine Medaille für Deutschland

Budapest · Nach dem Achtelfinal-Aus der Florettfechterinnen Leonie Ebert und Anne Sauer geht auch der zweite WM-Hauptrundentag ohne deutsche Medaillen zu Ende. Die Hoffungen ruhen nun auf den Florettherren und Säbeldamen.

 Leonie Ebert.

Leonie Ebert.

Foto: AP/Balazs Czagany

Als der große WM-Traum geplatzt war, stapfte Leonie Ebert mit gesenktem Kopf von der Planche. Die Hoffnungen auf die erste Einzelmedaille auf großer Bühne fanden für die erst 19 Jahre alte Florett-Senkrechtstarterin ein verfrühtes Ende. Da auch Teamkollegin Anne Sauer im Achtelfinale scheiterte, muss der Deutsche Fechter-Bund (DFeB) weiter auf das erste Edelmetall bei den Weltmeisterschaften in Budapest warten.

"Natürlich habe ich mir erhofft, in die Top Acht zu kommen, aber es ist keine schlechte Leistung. Anne und ich haben gut gefochten", sagte Ebert. Auch Sauer zog ein versöhnliches Fazit: "Am Ende des Tages kann ich zufrieden sein."

Insbesondere Ebert war mit hohen Erwartungen in die Titelkämpfe gestartet, im Achtelfinale war allerdings Schluss für die deutsche Hoffnungsträgerin. "Eine WM-Medaille ist das, worauf man die Saison über hinarbeitet", hatte sie im Vorfeld gesagt. In einem packenden Duell mit der Russin Adelina Sagidullina verlor die junge Deutsche aber 13:15 und verabschiedete sich früher als erwartet. Sauer scheiterte zeitgleich an der Weltranglistensechsten Lee Kiefer aus den USA (5:15). Die Russin Inna Deriglasowa holte ihren dritten Einzeltitel mit dem Florett.

Das Potenzial nach ganz oben ist bei Ebert zweifelsohne vorhanden - Platz zwei beim Weltcup in Kattowitz zu Jahresbeginn belegt das. Aber: Bislang fehlte der Newcomerin bei Großereignissen der letzte Schritt zum großen Wurf. Schon bei der EM in Düsseldorf war sie knapp an den Medaillenrängen vorbeigerauscht. Als goldenes Versprechen für die Zukunft gilt sie dennoch, laut Sportdirektor Sven Ressel ist bei Ebert in den kommenden Jahren "alles möglich".

Die Qualifikationsrunde war Ebert am Dienstag aufgrund ihrer bisher starken Saisonleistungen und Platz sieben in der Weltrangliste erspart geblieben. Ausgeruht setzte sie sich gegen Solene Butruille aus Frankreich (15:12) und die Ungarin Aida Mohamed (15:3) durch - in der nächsten Runde folgte das Aus.

Sauer schlug zunächst Chae Song Oh aus Südkorea 13:10 und in der nächsten Runde die Russin Larissa Korobeynikowa 15:10, im Achtelfinale blieb sie allerdings chancenlos. Der Fokus liegt nun auf dem am Sonntag beginnenden Teamwettbewerb, der wichtige Punkte für die Olympia-Qualifikation bringen kann.

Enttäuschend präsentierten sich die Degen-Herren, die bereits früh die Segel streichen mussten. Stephan Rein (Heidenheim) scheiterte in der ersten Runde mit 10:15 am Russen Sergei Bida - seine Teamkollegen hatten die Qualifikation am Dienstag nicht überstanden. Die Chancen auf eine Teilnahme an den Spielen in Tokio bleiben gering. Gold ging erstmals an den Ungarn Gergely Siklosi.

Im vergangenen Jahr waren die deutschen Fechter im chinesischen Wuxi leer ausgegangen und stehen seitdem unter besonderer Beobachtung. Die Hoffnungen ruhen nun auf den Mannschaftswettkämpfen - angeführt vom Europameister-Team im Säbel um Max Hartung, der im Einzel Sechster wurde, sollen Edelmetall und wichtige Punkte für die Qualifikation für Olympia 2020 gesammelt werden.

(lt/dpa)
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