EM in Düsseldorf Deutsche Fechter weiter ohne Medaille

Düsseldorf · Die Florettfechterinnen haben einen beherzten EM-Auftritt ohne die erhoffte Medaille beendet. Enttäuschend schneiden die Degenherren ab. Damit ruhen die Hoffnungen nun auf Säbel-Ass Max Hartung.

 Leonie Ebert (l.) gratuliert der Italienerin Elisa Di Francisca zum Sieg.

Leonie Ebert (l.) gratuliert der Italienerin Elisa Di Francisca zum Sieg.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Die deutschen Fechter warten bei den Europameisterschaften in Düsseldorf weiter auf ihre erste Medaille. Die ehemalige Nachwuchs-Weltmeisterin Leonie Ebert aus dem baden-württembergischen Werbach vergab am Dienstag beim 5:15 gegen Italiens London-Olympiasiegerin Elisa Di Francisca die Chance auf Bronze. Das Herrendegen-Quartett mit dem Vorjahresdritten Richard Schmidt an der Spitze enttäuschte: Der Offenbacher, WM-Dritter von 2017, belegte nach einem 11:15 gegen den Israeli Ido Harper nur Platz 45.

„Das war trotzdem ein wahnsinnstoller Wettkampf von Leonie“, sagte Sportdirektor Sven Ressel über Platz sechs der 19-Jährigen. Der Gesamtauftritt des Florett-Teams lässt Ressel auf die Team-Entscheidung am Freitag hoffen. Denn auch Eberts Vereinskollegin Anne Sauer auf Platz zwölf und Eva Hampel aus Tauberbischofsheim als 14. standen unter den besten 16.

Die ehemalige WM-Zweite Carolin Golubytskyi, die ebenfalls für Werbach startet, schied nach ihrer Baby-Pause unter den Top 32 beim knappen 12:14 gegen Russlands Olympiasiegerin, Weltmeisterin und Titelverteidigerin Inna Deriglasowa aus - und bekam von Bundestrainer Giovanni Bortolaso ein anerkennendes Küsschen. „Das hat Spaß gemacht“, sagte die 33-Jährige, haderte aber mit zwei Treffern, die ihr vom Kampfrichter verweigert wurden.

Im Herrendegen-Wettbewerb kam Stephan Rein aus Heidenheim von den vier Deutschen als 25. noch am weitesten. „Irgendwie haben sie alle Schiss. Sie kommen mit dem Druck nicht zurecht“, kommentierte Ressel das Abschneiden. Für Bundestrainer Mario Böttcher war vor allem das frühe Aus von Schmidt „super ärgerlich und nervig“. Auch der nationale Titelträger Nikolaus Bodoczi, der ebenfalls für Offenbach startet, und der Leverkusener Lukas Bellmann überstanden die Runde der besten 64 nicht.

Nun ruhen die Medaillenhoffnungen zum Abschluss der Einzelwettbewerbe am Mittwoch auf Säbel-Titelverteidiger Max Hartung aus Dormagen, der trotz einer Fußverletzung Gold-Favorit ist. Der 29-Jährige könnte zum dritten Mal nacheinander Europameister werden. „Mal schauen“, sagte er mit Blick auf seinen ersten EM-Start.

(lt/dpa)
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