European Championships 2018 Bötticher sorgt für goldenen EM-Abschluss der Bahnrad-Asse

Glasgow · Stefan Bötticher hat die dritte Goldmedaille für die deutschen Bahnradfahrer bei den European Championships in Glasgow geholt. Der Chemnitzer machte für sich selbst damit den Medaillensatz komplett.

 Stefan Bötticher jubelt nach der Ziellinie.

Stefan Bötticher jubelt nach der Ziellinie.

Foto: AFP/ANDY BUCHANAN

Die Ehrenrunde genoss Stefan Bötticher überglücklich mit ausgebreiteten Armen, bei der Siegerehrung küsste er stolz das hart erkämpfte EM-Trikot: Der frühere Sprint-Weltmeister hat den erfolgreichen deutschen Bahnrad-Assen bei den Europameisterschaften in Glasgow einen goldenen Abschluss beschert. Im Keirin-Wettbewerb raste der 26-Jährige am Dienstag zum Sieg und komplettierte damit auch seinen persönlichen EM-Medaillensatz. Bötticher hatte zuvor Silber im Sprint und Bronze im Teamsprint gewonnen.

"Es ist fast wie im Film. Das hätte ich mir nicht erträumen können. Jede Farbe einmal - ich kann es noch nicht fassen", sagte Bötticher im ZDF.

Für die deutschen Bahn-Spezialisten endete mit Böttichers Gold-Fahrt eine überaus erfolgreiche EM, die nach dem schweren Trainingsunfall von Weltmeisterin Kristina Vogel Ende Juni unter äußerst schwierigen Vorzeichen gestanden hatte. Insgesamt holten die Starter des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) elf Medaillen, drei davon in Gold.

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Foto: REUTERS/RUSSELL CHEYNE

Bötticher, bereits im Juniorenbereich Europameister im Keirin, verdiente sich seinen Sieg mit einem taktisch klugen Rennen, das er mit einem kraftvollen Tigersprung erfolgreich abschloss. Bötticher verwies im Sir Chris Hoy Velodrom den Franzosen Sebastien Vigier und Jack Carlin aus Großbritannien auf die Plätze. "Es hat gereicht, das hätte ich nicht gedacht", sagte Bötticher.

Bundestrainer Detlef Uibel lobte seinen Schützling. "Das ist ein tolles Ergebnis und zum Abschluss noch mal die Krönung", sagte Uibel, der den Zusammenhalt in der Mannschaft hervorhob: "Gerade im Frauenbreich war die Ausgangsposition schwierig."

Bötticher konnte mit dem Sieg auch endlich einen Schlussstrich unter eine persönliche Leidenszeit ziehen. Nach dem WM-Titel im Sprint und Teamsprint 2013 gewann er im Folgejahr immerhin noch WM-Silber im Sprint. Anschließend machte ihm aber eine hartnäckige Verletzung zu schaffen, sogar das Karriereende drohte.

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Foto: dpa/Sven Hoppe

Am Dienstag war Bötticher der einzige deutsche Bahnradfahrer, der das Podest erreichte. Mit einem Start im kleinen Finale des Keirin-Wettbewerbs hatte sich Böttichers Vereinskollege Joachim Eilers begnügen müssen. Der 28-Jährige, bereits mit Silber (1000-m-Zeitfahren) und Bronze (Teamsprint) dekoriert, schlug sich dabei aber sehr gut und sicherte sich mit dem Sieg immerhin noch Gesamtplatz sieben.

Bei den Frauen wurde die deutsche Meisterin Emma Hinze (Dassow) Vorletzte im kleinen Finale und belegte im Gesamtranking den elften Platz. Gold ging an die Französin Mathilde Gros.

Der Berliner Maximilian Beyer hatte zuvor beim Sieg des Briten Matthew Walls Rang sieben im Ausscheidungsfahren erzielt. Im Zweier-Mannschaftsfahren der Frauen kamen Anna Knauer (Weißenburg) und Lisa Küllmer (Cottbus) nicht über den elften Rang hinaus.

(rent/sid)
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