European Championships 2018 Neuer Deutscher Rekord von Sarah Köhler reicht für EM-Silber

Glasgow · 15:57,85 Minuten bedeuteten nach 1500 Metern Freistil neuen deutschen Rekord und Silber für Sarah Köhler bei den European Championships in Glasgow. Die Schimmer holten damit bereits ihre fünfte EM-Medaille.

 Sarah Köhler auf ihrem Weg zum deutschen Rekord.

Sarah Köhler auf ihrem Weg zum deutschen Rekord.

Foto: AP/Darko Bandic

Der deutsche Block auf der Tribüne jubelte mit einer riesigen Flagge, die Silbergewinnerin pustete im Becken mächtig durch. Motiviert vom Gold ihres Freundes Florian Wellbrock hat Freistilschwimmerin Sarah Köhler ihre ersehnte EM-Medaille gewonnen. „Flos Erfolg hat mir Ansporn gegeben. Ich wollte da natürlich nachziehen“, sagte die 24-Jährige nach ihrem zweiten Platz in deutscher Rekordzeit von 15:57,85 Minuten über 1500 Meter. „Das war das Ego, das mich da ein bisschen angetrieben hat: Wenn er vorlegt, muss ich nachlegen.“

Köhler musste sich am Dienstag in Glasgow nur der mit einem Vorsprung von rund sechs Sekunden siegreichen Italienerin Simona Quadarella geschlagen geben. Köhlers alter deutscher Rekord hatte bei 15:59,85 Minuten gestanden. Die erst 17 Jahre alte Celine Rieder belegte Rang acht. Sie sammelte wichtige Erfahrung.

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Für Köhler ist es die erste internationale Medaille bei einem Saisonhöhepunkt auf der Langbahn. Am Samstag hatte die Frankfurterin mit dem vierten Platz über 800 Meter noch eine Enttäuschung hinnehmen müssen. Für die deutschen Schwimmer war es die fünfte Medaille bei den Wettkämpfen in Glasgow, die erste für die Frauen.

Zu Beginn des am Ende deutlichen Rennens konnte Köhler noch mit Vize-Weltmeisterin Quadarella mithalten. „Ich habe versucht, es ruhig anzugehen und an der Italienerin dran zu bleiben“, schilderte sie ihre Taktik, die zunächst voll aufging. Nach etwa der Hälfte der Strecke setzte sich Quadarella dann aber ab und schwamm einen komfortablen Vorsprung heraus.

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Foto: dpa/Klaus-Dietmar Gabbert

Bereits nach dem Vorlauf hatte Köhler eine positive Tendenz gespürt. Als Zweite qualifizierte sie sich für das Finale. Im Training habe sie vor allem am Rhythmus und an den Wenden gearbeitet. „Außerdem habe ich mit meiner Sportpsychologin und meinem Trainer telefoniert.“

Für positive Ablenkung hatte auch ihr Freund Wellbrock gesorgt, der am Sonntag über 1,5 Kilometer Europameister geworden war. „Es hat mir ja nichts gebracht, in Selbstmitleid zu zerfließen“, sagte Köhler. Ihr 20-Jahre alter Partner erreichte am Dienstag in einem verhältnismäßig langsamen Rennen als Vorlaufsiebter das Finale über 800 Meter.

„Ich habe damit gerechnet, dass es knapp wird“, sagte er nach seiner Zeit von 7:53,62 Minuten. Der Lauf vor ihm mit 1500-Meter-Olympiasieger Gregorio Paltrinieri aus Italien und dem starken Ukrainer Michailo Romantschuk war deutlich besser besetzt. Wellbrocks Vorsprung auf Platz neun, der das Aus bedeutet hätte, betrug weniger als eine Sekunde.

Seine Zuversicht ist dennoch groß: „Ich möchte schon unter die Top Drei schwimmen“, sagte Wellbrock mit Blick auf das Finale am Mittwoch. „Das ist mit meiner Form möglich.“

Schmetterlingsschwimmer Damian Wierling belegte über 50 Meter Rang in 23,46 Sekunden Rang sieben. Christian Diener zog als Sechster des Halbfinals in 1:57,92 Minuten in den Endlauf ein.

(rent/dpa)
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