Serie Nationalsportarten (5) Ein Sumo-Kampf dauert oft nur wenige Sekunden

Tokio (RP). Der Legende nach hat Japan dem Sumo-Sport viel zu verdanken. Gott Nehm-Mikazuchi soll in einem Ringkampf die japanischen Inseln gegen einen anderen Stamm erfolgreich verteidigt und so das japanische Volk gegründet haben. Abgesehen von dieser romantischen Vorstellung wird der Sport erstmals vor rund 1500 Jahren erwähnt.

 Wer unter solch einen Fleischberg gerät, dürfte ziemlich platt sein.

Wer unter solch einen Fleischberg gerät, dürfte ziemlich platt sein.

Foto: AFP, AFP

Das Grundprinzip Sumo ist ein Ring-Sport, bei dem zwei Männer, die nur mit einem Gürtel ("mawashi") bekleideten "rikishi" oder "sumotori", vor Publikum gegeneinander antreten. Vorteilhaft dabei ist ein niedriger Körperschwerpunkt, was dazu führt, dass die Athleten meist sehr dick sind. Ein Kampf dauert oft nur wenige Sekunden. Wenn nach vier Minuten noch immer kein Sieger feststeht, legen die Sumo-Ringer eine Pause ein und beginnen erneut. Die Rikishi werfen vor dem Kampf Salz in den Ring und spülen den Mund mit Wasser aus.

Das Spielfeld Aus speziellem Ton besteht das "dohyo", das mit einer dünnen Schicht Sand bedeckt ist. Ein Ring mit etwa 4,50 Meter Durchmesser bildet die Kampffläche der Rikishi. Zwei Linien markieren den Startpunkt der beiden Athleten. Mit im Ring steht ein Richter, weitere stehen außerhalb.

Der Sieger Gewonnen hat der Ringer, der den Gegner aus dem Ring befördert oder ihn dazu bringt, den Boden mit einem anderen Körperteil als den Füßen zu berühren.

Die Besonderheiten Beim Sumo gibt es keine Gewichtsklassen. So ist es möglich, dass leichte Athleten auch gegen Schwergewichte antreten. Unterschieden wird in Leistungsklassen wie Anfänger oder Großmeister ("yokozuna"). Frauen spielen im Profi-Sumo keine Rolle, seit 2001 gibt es eine Amateur-WM.

(RP)
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