Dreifachsieg in der Kür Dressur-Equipe reist als großer Goldfavorit nach Rio

Das olympische Mannschaftsgold dürfte den deutschen Dressurreitern in Rio kaum zu nehmen sein: Angeführt von der Weltranglistenersten Kristina Bröring-Sprehe (Dinklage) mit ihrem wunderbaren Desperados feierten die Gastgeber in der Grand Prix Kür um den Großen Preis von Aachen einen Dreifacherfolg.

Reit-EM: Kristina Bröring-Sprehe verpasst Gold nur knapp
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Bröring-Sprehe verpasst Gold nur knapp

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Foto: afp, PST/DG

88,825 Prozentpunkte gab es für eine fast makellose Siegerkür, auf den Plätzen zwei und drei verkörperten Isabell Werth (Rheinberg/86,950) mit der hochveranlagten Stute Weihegold und Dorothee Schneider (Frankfurt/86,925) mit ihrem schüchternen "Baby" Showtime ebenfalls absolute Weltklasse.

"Die ersten Drei über 85 Prozent, das hat es hier noch nie gegeben, das ist unglaublich", sagte eine sichtlich mitgenommene Bundestrainerin Monica Theodorescu, die vor lauter Freude kaum die richtigen Worte fand. "Wir können sehr, sehr zuversichtlich nach Rio fahren", sagte Theodorescu und bemühte sich ziemlich vergeblich um einen sachlichen Olympia-Ausblick: "In Rio sind natürlich die Gegebenheiten ganz andere."

Aber die Reiter und Pferde sind dieselben, und sie sind absolute Weltklasse. Was Kristina Bröring-Sprehe mit dem elegant-athletischen Tänzer Desperados ins Viereck zauberte, raubte den Zuschauern den Atem. Mit spielerischer Leichtigkeit absolvierte der dunkelbraune Wallach auch die schwierigsten Prüfungen, in der Piaffe perfekt versammelt, in der Passage schwerelos, in den Zweierwechseln hochkonzentriert im Takt der Musik.

"Despi war einfach super", sagte die Reiterin, "er hat es so gut gemacht, nur am Anfang sind wir ein bisschen schwer in die Gänge gekommen." Ein paar "ganz kleine Kleinigkeiten" gebe es noch zu verbessern, bevor es in zwei Wochen in den Flieger nach Rio geht. Und ein wenig Sorge ist dann natürlich auch dabei, denn "Desperados ist noch nie geflogen".

Das hat er mit seinen vierbeinigen Teamkollegen gemeinsam, denn auch Werths Weihegold und Schneiders Showtime steigen erstmals in den Flieger. Werth, mit der ganzen Erfahrung von vier Olympia-Teilnahmen, sieht das aber eher gelassen: "Natürlich kann auf so einem Transport immer etwas passieren, aber das ist eher die Ausnahme. Es wird schon alles gut gehen."

Weihegold leistete sich in der Kür den einen oder anderen klitzekleinen Fehler, unter anderem wollte sie nach der Passage zu schnell angaloppieren. "Alles Dinge, die leicht zu beheben sind", sagte Werth, die zudem Kür und Musik kurzfristig noch einmal umgestellt hatte: "Daran muss sich natürlich auch das Pferd gewöhnen."

(sid)
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