Fotos Die Deutschen und ihre Ausreden fürs WM-Scheitern
Kugelstoß-Weltmeisterin Astrid Kumbernuss reihte sich in die Reihe der Versager ein. "Ich war in absoluter Top-Form, habe mir im Abschlusstraining in Neubrandenburg aber noch eine Verletzung im Oberschenkel zugezogen. Morgens war ich noch optimistisch, dass alles überstanden ist, aber im Wettkampf ging gar nichts mehr. Die Qualifikationsweite übertreffe ich ja normalerweise fast aus dem Stand", sagte die in Tränen aufgelöste dreimalige Weltmeisterin.
"Ich war nicht so fit wie im letzten Jahr oder vor zwei Jahren beim Saisonhöhepunkt", räumte Ingo Schultz ein, "sonst wäre ich wohl nicht so jämmerlich ausgeschieden. Ich musste schnell angehen, das war meine einzige Chance, aber bei 300 Metern war der Ofen aus", sagte die gescheiterte deutsche Hoffnung über 400 Meter.
"Jeder sprach von einer Medaille. Ich war da vorsichtiger", meinte Claudia Gesell zum 800-Meter-Rennen, in dem sie den fünften Platz erreichte.
"Vielleicht war ich zu schnell für Hochsprung." Siebenkämpferin Sonja Kesselschläger, nachdem sie nur 1,76 m überwunden hatte.
"Ich versteh's selber nicht. Wahrscheinlich liegt's auch am Alter. Da muss ich mir mal Gedanken machen." Die 35 Jahre alte Diskuswerferin Franka Dietzsch nach dem verpassten Finale.
"In Athen sehen wir uns wieder. Ich bin nicht unzufrieden", meinte Hammerwerfer Lars Riedel, der den undankbaren vierten Platz belegte.
"Sport soll ja auch Spaß machen. Und wo Spaß ist, ist auch Leid", sagte Karsten Kobs, der im Hammerwerfen das Finale verpasste. Erst allerdings wollte er gar keinen Kommentar geben und ließ die wartenden Journalisten einfach stehen. "Ich kann das einfach nicht erklären. Ich habe in diesem Jahr mehr als hundert Würfe in Wettkämpfen gemacht, die locker über 70 bis 80 m geflogen sind. Jetzt habe ich meine Not mit der Erklärung."
"Ich habe in keinster Weise zu meinem Rennen gefunden. Ich habe schon nach einer Runde festgestellt, dass das heute ein ganz schwieriger Tag wird. Es macht dann keinen Sinn, weiter zu laufen. Das führt dann zu einem Fiasko", meinte Dieter Baumann nach seiner Aufgabe im 10.000-Meter-Rennen.
"Ich bin heute Morgen aufgewacht und hatte Bauchschmerzen und tierischen Durchfall", klagte Sabrina Mockenhaupt, deutsche Meisterin über 10.000 Meter. "Das ist keine Ausrede. Ich war doch so super in Form bis jetzt", meinte Mockenhaupt. Sie stieg allerdings nach 5500 Metern aus.