DFB-Präsident Grindel bei eSports noch vorsichtig

Präsident Reinhard Grindel vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) genießt das Wachstum des eSports-Marktes mit Vorsicht.

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Foto: dpa, fis jhe

"Es gibt natürlich Kollegen, die mir sagen: Es ist alles nicht so schlimm, weil diejenigen, die eSports machen, auch richtig Fußball spielen. Aber wir alle stellen fest, dass eine unglaubliche Macht der digitalen Endgeräte über unsere Kinder besteht", sagte der 55-Jährige beim International Football Summit in Frankfurt am Main.

Vielmehr erachte er das Engagement von Kindern in den konventionellen Sportarten als essenziell für deren Entwicklung: "Ich glaube, dass es gut für Kinder ist, im Verein zu sein und Gemeinschaftserlebnisse zu haben. Ich sage immer: Kabinenschweiß riechst du nicht auf Facebook."

In Deutschland befindet sich eSports auf dem Vormarsch. Die Fußball-Bundesligisten Schalke 04, VfL Wolfsburg, VfB Stuttgart und RB Leipzig unterhalten eigene Teams, Unternehmen wie Mercedes unterstützen den Sport nach Kräften. Pokalsieger Borussia Dortmund sperrte sich jedoch jüngst gegen den Aufbau einer eSports-Abteilung. "Ego-Shooter und Rollenspiele sind nicht Borussia Dortmund. Wir sind am Ende des Tages ein Fußballklub, das steht im Mittelpunkt", hatte BVB-Marketingchef Carsten Cramer auf dem SPOBIS Gaming & Media im August in Köln gesagt.

Grindel unterstrich derweil noch einmal die Bedeutung der Sportvereine. "Erfolge zusammen zu begehen, Niederlagen gemeinsam zu verarbeiten, für den anderen da zu sein: Solche Erlebnisse sind für die Entwicklung eines Kindes wichtig. Deswegen werden Vereine nicht nur immer modern bleiben, sondern sind gerade in der heutigen Zeit wichtig", sagte der frühere Bundestagsabgeordnete der CDU.

(sid)
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