Motorrad-WM in Tschechien Deutsche überzeugte in Brünn

Brünn (rpo). Rang sechs nach Motorsproblemen für Steve Jenkner, das beste Saisonresultat für Dirk Heidolf und ein Punkt für Alex Hofmann: Deutschlands Motorrad-Piloten haben beim Großen Preis von Tschechien in Brünn überzeugende Leistungen gezeigt. In der Klasse bis 125 ccm fuhr Jenkner aus Hohenstein-Ernstthal die schnellste Rennrunde und lag zwischenzeitlich sogar in Führung, bis der Motor seiner Aprilia nicht mehr perfekt lief. Bei den 250ern belegte der ebenfalls aus Hohenstein-Ernstthal stammende Heidolf trotz einer Kollision mit seinem spanischen Teamkollegen Hector Faubel Rang elf.

In der MotoGP-Klasse kämpfte sich der Bochumer Hofmann vom 24. und letzten Startplatz auf Rang 13 nach vorne und wurde mit drei WM-Punkten belohnt. Die Siege in Brünn holten der Spanier Jorge Lorenzo (125), der Argentinier Sebastian Porto (250) und der Spanier Sete Gibernau (MotoGP).

"Bis zur Mitte des Rennens lief es super, mein Start war bombastisch", erklärte Jenkner, der von Startposition 13 schon nach einer Runde auf Rang sechs nach vorne gefahren war und sich danach kontinuierlich bis auf Platz eins nach vorne gearbeitet hatte. "Dann ist leider das Motorrad festgegangen, der Motor lief nicht mehr richtig", sagte der Aprilia-Pilot.

Zwar hielt er noch Anschluss an die Spitzengruppe, in der letzten Runde konnte er aber in den Kampf um den Sieg nicht mehr eingreifen. Im Ziel hatte Jenkner 1,197 Sekunden Rückstand auf den spanische Derbi-Piloten Lorenzo, der seinen zweiten Saisonsieg feierte. Als Zweiter baute der Italiener Andrea Dovizioso (Honda) seine Führung in der Gesamtwertung mit jetzt 183 Punkten vor seinem Landsmann Roberto Locatelli (Aprilia), der nach Rang drei in Brünn jetzt 147 Punkte hat, auf 36 Zähler aus. Jenkner ist mit 83 WM-Punkten weiterhin Siebter.

Der Berliner Dario Giuseppetti belegte im ersten Rennen nach einer Leistenoperation Rang 20. Sein Honda-Teamkollege Georg Fröhlich aus Wechselburg kam auf Position 25.

Beherztes Rennen

In der Viertelliterklasse fuhr Heidolf ein beherztes Rennen, ärgerte sich aber über seinen Teamkollegen. "Nach der Misere vor der Sommerpause war das ein relativ guter Start", meinte der 27-Jährige: "Aber ich bin immer noch sehr sauer, dass mir der eigene Teamkollege ins Motorrad gefahren ist. Das war keine faire Geschichte." Im Ziel lag Faubel als Zehnter einen Rang vor Heidolf, der bislang in seiner Karriere erst einmal besser war: als Neunter 2002 in Portugal.

An der Spitze nutzte Aprilia-Pilot Porto in der Schlussphase bei einsetzendem Regen aus, dass seine Konkurrenten Randy de Puniet aus Frankreich und Daniel Pedrosa aus Spanien in Erwartung eines Rennabbruchs vom Gas gingen, und fuhr so zu seinem dritten Saisonsieg. In der Gesamtwertung führt Pedrosa (Honda) weiter mit 196 Punkten vor de Puniet (Aprilia) mit 166 und Porto mit 153 Zählern.

Honda-Pilot Klaus Nöhles aus Nettetal, der starten durfte, obwohl er im Training die 107-Prozent-Marke verpasst hatte, stürzte an 15. Stelle liegend und schied aus. Wegen Schmerzen an der Brustwirbelsäule musste er nach dem Rennen zum Röntgen.

"Vom letzten Platz in die Punkte zu fahren, ist ganz okay", meinte der 24-jährige Hofmann, der dennoch nicht ganz zufrieden war: "Ich hatte mir meinen Teamkollegen Shinya Nakano eigentlich für die letzte Kurve schon zurechtgelegt, aber dann waren da leider gelbe Flaggen. Ich hätte ihn früher angreifen sollen."

In der Gesamtwertung hat Gibernau durch seinen dritten Saisonsieg den Rückstand auf den Weltmeister Valentino Rossi (Italien/Yamaha), der Zweiter wurde, auf 17 Zähler verkürzt (167: 184). Dritter ist der italienische Honda-Pilot Max Biaggi (158), der auch in Brünn Platz drei belegte.

(sid)
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