Serie des Vierers gerissen Deutsche Teamsprint-Frauen um Hinze mit Weltrekord zu WM-Gold

Update | Saint-Quentin-en-Yvelines · Die deutschen Sprinterinnen haben bei der Bahnrad-WM souverän und in einer Weltrekord-Zeit Gold gewonnen. Der Vierer hingegen kann Gold nicht verteidigen.

Emma Hinze und Co. waren wieder einmal nicht zu schlagen.

Emma Hinze und Co. waren wieder einmal nicht zu schlagen.

Foto: AFP/ANNE-CHRISTINE POUJOULAT

Das deutsche Sprintteam um Topstar Emma Hinze hat einen goldenen Traumstart in die Bahnrad-WM vor den Toren von Paris hingelegt. Mit einem doppelten Weltrekord rasten Hinze, Lea Friedrich und Pauline Grabosch am ersten Tag der Titelkämpfe zum souveränen Sieg und verteidigten damit ihren Titel erfolgreich. Für Hinze war es das sechste WM-Gold ihrer Karriere.

Im Final setzte sich das deutsche Trio in 45,967 Sekunden deutlich vor China durch und unterbot seinen eine knappe Stunde alten Weltrekord aus dem Halbfinale. Dort waren Hinze und Co. in 45,983 81 Tausendstel unter ihrer eigenen Marke vom WM-Triumph 2021 in Roubaix (46,064) geblieben.

Damit sind die deutschen Kurzzeit-Fahrerinnen weiter seit 2019 ungeschlagen. 2020 und 2021 waren jeweils alle vier WM-Titel auf den kurzen Strecken (Sprint, Teamsprint, Keirin, 500-m-Zeitfahren) an Hinze, Friedrich und/oder Grabosch gegangen. Hinze und Friedrich haben in Saint-Quentin-en-Yvelines jeweils noch drei weitere Goldchancen. Die ersten beiden Runden im Einzelsprint stehen am Donnerstag an.

Derweil ist die Siegesserie des deutschen Frauen-Vierers bei den Bahnrad-Weltmeisterschaften nach einem personellen Umbruch erwartungsgemäß zu Ende gegangen. Die beiden Tokio-Olympiasiegerinnen Mieke Kröger und Franziska Brauße wurden zusammen mit Lena Charlotte Reissner und Lea Lin Teutenberg in der Qualifikation mit einer Zeit von 4:16,898 Minuten gestoppt und belegten damit den fünften Platz. Damit ist für das Quartett am Donnerstag auf der Olympia-Bahn von 2024 maximal noch das Rennen um Platz drei möglich.

Der deutsche Frauen-Vierer hatte in den vergangenen beiden Jahren nahezu alles gewonnen. Nach Gold in Tokio triumphierte der bei der Sportler-Gala zur Mannschaft des Jahres gekürte Vierer auch bei der WM 2021 sowie bei den Europameisterschaften 2021 und 2022. Nach der EM 2022 in München hatte allerdings die mehrmalige Weltmeisterin Lisa Brennauer ihre Karriere beendet. Dazu verzichtet Lisa Klein nach gesundheitlichen Problemen auf einen WM-Start. Und Nachrückerin Laura Süßemilch ist nach ihrer Sturzverletzung bei der Tour de France noch nicht wieder voll genesen.

„Wir fangen nicht von vorne an. Eine hat aufgehört, zwei andere sind krank geworden. Wir versuchen, die jüngeren Mädels heranzuführen. Die Situation ist jetzt gekommen, dass man einspringen muss. Wir versuchen, den Anschluss soweit es geht zu halten“, sagte Bundestrainer André Korff.

Noch etwas schlechter schnitt der ebenfalls personell umgestellte deutsche Männer-Vierer in der Qualifikation ab. Für Theo Reinhardt, Tobias Buck-Gramcko, Nicolas Heinrich und Leon Rohde sprang in 3:52,332 Minuten Platz sieben heraus.

(dör/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort