Schwimm-EM in Budapest Deutsche Frauen-Staffel knackt Weltrekord

Budapest (rpo). Bei der Schwimm-EM in Budapest hat die deutsche 4x100m-Freistilstaffel der Frauen in Weltrekord-Zeit Gold gewonnen. In der Besetzung Petra Dallmann (Heidelberg), Daniela Götz (Erlangen), Britta Steffen (Berlin) und Annika Liebs (Würzburg) triumphierte das Quartett des Deutschen Schwimm-Verband (DSV) im Finale in 3:35,22 Minuten und blieb dabei 72 Hundertstelsekunden unter der zwei Jahre alten Bestmarke der Australierinnen bei deren Olympia-Sieg in Athen.

 Nicole Hetzer schwimmt zu Silber.

Nicole Hetzer schwimmt zu Silber.

Foto: AP, AP

"Ich bin fast ein bisschen geschockt über diese Zeit", meinte Steffen. "Ich bin sehr stolz darauf, was wir hier alle geleistet haben, dieser Rekord ist der Wahnsinn", sagte Liebs. Die künftige Schwägerin von Langstreckenkönig Thomas Lurz brachte den Erfolg als Schlussschwimmerin gegen die Niederlande (3:37,04) und Frankreich (3:38,83) unter Dach und Fach und sank ihren Kolleginnen danach überglücklich in die Arme. "Alle vier haben das super gemacht", lobte der neue DSV-Sportdirektor Örjan Madsen, der bei seinem internationalen Debüt nach dem ersten Tag zufrieden sein konnte.

Das erste deutsche Edelmetall holte in der ungarischen Hauptstadt Nicole Hetzer mit Silber über 400 m Lagen. Während das Männer-Quartett über 4x100 m Freistil auf Platz fünf landete, wahrte Youngster Helge Meeuw über 100 m Rücken seine Medaillen-Chance und zog als Vierter ins Finale am Dienstag ein.

Buschschulte disqualifiziert

Einziger Wermutstropfen: Erfolgsgarantin Antje Buschschulte wurde zur unglücklichen Figur und vergab über 50 m Schmetterling leichtfertig eine Medaillenchance. Nach deutschem Rekord im Vorlauf wurde die Magdeburgerin nach einem Fehlstart im Halbfinale disqualifiziert. "Das ist so ärgerlich, aber es war meine eigene Schuld", meinte die 27-Jährige nach ihrem Fehlstart selbstkritisch. Im Vorlauf hatte Buschschulte in 26,48 Sekunden noch ihren eigenen deutschen Rekord von der WM im Vorjahr in Montreal um sieben Hundertstelsekunden verbessert. Immerhin darf sich Daniela Samulski Hoffnungen auf Edelmetall machen. Im Halbfinale lag die Wuppertalerin in 26,77 nur hinter der Niederländerin Inge Dekker (26,31) sowie Anna-Karin Kämmerling aus Schweden (26,75).

Nicole Hetzer (Burghausen) musste sich bei ihrem zweiten Platz über 400 m Lagen in 4:37,97 nur der Italienerin Alessia Filippi (4: 35,80) geschlagen geben. Der fünfmalige deutsche Meister Meeuw deckte über seine Europarekordstrecke 100 m Rücken noch nicht alle Trümpfe auf, zog in 54,69 als Vierter aber ebenso in den Endlauf ein wie der Wuppertaler Steffen Driesen als Achter (55,13).

Enttäuscht war Paul Biedermann. Der 19-Jährige aus Halle scheiterte über 400 m Freistil als 28. (3:55,87) im Vorlauf ebenso kläglich wie der Potsdamer Johannes Dietrich als 30. über 50 m Schmetterling (24,82). Die Beiden waren allerdings in prominenter Gesellschaft. Denn der angekündigte Siegeszug der Französin Laure Manaudou wurde über 400 m Lagen auch bereits im Vorlauf gestoppt.

(sid)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort