Kommentar zur Leichtathletik-EM Deutsche Athleten haben Zukunft

Düsseldorf (RP). Wenn es Verena Sailer so toll treibt wie Merlene Ottey, dann tritt sie auch bei den Europameisterschaften 2036 an. Die finden vermutlich in Narvik, Tromsö oder Hammerfest statt, weil es an allen anderen Orten des unter der Erderwärmung leidenden Kontinents im Sommer zu heiß ist.

Leichtathletik-EM 2010: Sailer sprintet zu Gold
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Leichtathletik-EM 2010: Sailer sprintet zu Gold

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Ottey lief am Samstag als 50-Jährige einen Streckenabschnitt in der slowenischen Sprintstaffel — und schied im Vorlauf aus. Der weniger als halb so alten Sailer ging es nicht besser. Sie verpatzte mit Anne Möllinger einen Wechsel und brachte das Team des Deutschen Leichtathletik-Verbands um eine weitere Goldchance.

Doch das fiel angesichts der guten Ausbeute in Barcelona nicht mehr ins Gewicht. Die junge Frau Sailer (24), Europameisterin über 100 Meter, steht für eine Erkenntnis dieser Tage: Viele deutsche Athleten haben Zukunft. Speerwerfer Matthias de Zordo (22), Kugelstoßer David Storl (20), Speerwerferin Linda Stahl (24), Stabhochspringer Raphael Holzdeppe (20), Diskuswerferin Nadine Müller (24), Hürdensprinterin Carlolin Nytra (24), die Stabhochspringerinnen Silke Spiegelburg (24) und Lisa Ryzih (22) — in Barcelona gelang noch nicht allen alles.

Aber ihre Perspektive weist weit über die WM 2011 im südkoreanischen Daegu und Olympia 2012 in London hinaus. Der DLV hat in Barcelona die "Generation Rio de Janeiro 2016" präsentiert. Er hat Sportler vorgestellt, die nicht nur in Europa, sondern auch auf Weltniveau bestehen können.

Und Barcelonas Montjuic, wo es für den DLV 1992 vier olympische Goldmedaillen in der Leichtathletik gab, bleibt ein gutes Pflaster für den deutschen Sport. Seit 1975 als Formel-1-Pilot Jochen Maas auf einem gefährlichen Stadtkurs dort seinen einzigen Grand Prix gewann, ist das so.

(RP)
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