Tennis Comeback von Martina Hingis perfekt
Sydney (rpo). Jetzt ist das Comeback von Martina Hingis endgültig perfekt. Die Schweizerin wird auf die Profitour im Damentennis zurückkehren. Die frühere Weltranglistenerste will beim Tennisturnier an der australischen Gold Coast ab dem 1. Januar 2006 erstmals nach ihrem Rücktritt vor rund drei Jahren wieder auf der WTA-Tour aufschlagen.
"Ich freue mich sehr darauf, wieder Wettkampftennis zu spielen", sagte die 25-Jährige: "Ich habe mich besonders auf australischen Plätzen immer sehr wohl gefühlt." Und so liegt auch die Wildcard für die Australian Open in Melbourne für sie schon bereit, das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres, das sie insgesamt dreimal gewann. "Das wird einer der großen Momente des Sports", kündigte Turnierdirektor Paul McNamee an.
Der erste Versuch im Februar des ausklingenden Jahres ging fürchterlich schief. Im thailändischen Pattaya unterlag sie Marlene Weingärtner (Leimen) in drei Sätzen. Es war einer von nur drei Siegen der Deutschen 2005, die mittlerweile verletzungsgeplagt auf Platz 381 im WTA-Ranking zurückgefallen ist und ihre Karriere wohl inoffiziell beendet hat. Vor allem mangelnde Fitness war damals verantwortlich für die Niederlage, seitdem hat sie aber weiter an ihrer körperlichen Verfassung gearbeitet und sich auch immer wieder in Showkämpfen präsentiert.
"Mit dem Risiko, dass es nicht klappt, muss ich leben. Was man nicht versucht, kann man nicht beantworten", sagte die fünfmalige Grand-Slam-Siegerin: "Ich will mir später nicht den Vorwurf machen, ich hätte es nicht versucht, als ich noch Zeit hatte."
Sie führte zwar ein abwechslungsreiches Privatleben, kümmerte sich intensiv um ihr großes Hobby Reiten, trat als Co-Kommentatorin von Tennisereignissen im Fernsehen auf, machte in ihrer Heimat Werbung für Waschmaschinen und leistete eine Menge Wohltätigkeitsarbeit. Doch offenbar kann sie völlig vom Tennis eben doch nicht lassen.
Hingis hat in ihrer Laufbahn 40 Einzeltitel gewonnen und stand zwischen 1997 und 2001 insgesamt 209 Wochen an der Spitze der Weltrangliste. Die gebürtige Slowakin hatte in den letzten Jahren ihrer aktiven Laufbahn aber immer wieder mit akuten Beschwerden an Füßen und Sprunggelenken zu tun. Sie bestritt ihr letztes Einzelmatch im Oktober 2002 in Filderstadt und erklärte im Februar 2003 ihren Rücktritt.
Doch die beiden Knöchelverletzungen seien nun kein Thema mehr, erklärte ihr Vertrauensarzt Heinz Bühlmann, dennoch bleibt unsicher, wie ihr Körper den Stress auf höchstem Niveau verträgt: "Bei den chronischen Entzündungen an den Fersen ist es aber sehr wohl möglich, dass sie wieder auftreten, wenn die Belastung steigt."
