Kraut gewinnt NRW-Preis CHIO: Dressur-Team zittert sich zum Sieg

Aachen (rpo). Beim CHIO in Aachen hat die deutsche Dressur-Equipe mit Ach und Krach ihre makellose Serie in der Nationenwertung verteidigen können. Das Team USA erwies sich als starker Gegner und hätte den deutschen Reitern beinahe den 27. Sieg in Serie streitig gemacht.

<P>Aachen (rpo). Beim CHIO in Aachen hat die deutsche Dressur-Equipe mit Ach und Krach ihre makellose Serie in der Nationenwertung verteidigen können. Das Team USA erwies sich als starker Gegner und hätte den deutschen Reitern beinahe den 27. Sieg in Serie streitig gemacht.

Nach der umstrittenen Nicht- Nominierung von Doppel-Weltmeisterin Nadine Capellmann entging die vom Erfolg verwöhnte Mannschaft allerdings nur knapp einer historischen Niederlage gegen die USA, die bis zum letzten Paar geführt hatte. Das Haupt-Springen des Freitags gewann bei ihrem ersten Aachen-Start die Amerikanerin Laura Kraut. Hinter Jos Lansink (Belgien) kam Ludger Beerbaum mit Goldfever auf Platz drei.

Besondere Brisanz hatte die Dressur durch den Streit über die Entscheidung von Bundestrainer Holger Schmezer, Capellmann nicht einzusetzen, weil ihr Zweitpferd Gracioso mit 18 Jahren zu alt sei. Die statt der Weltmeisterin nominierte Heike Kemmer (Winsen/Aller) lieferte mit Bonaparte (1646) das Streichergebnis. Bevor mit Ulla Salzgeber (Bad Wörishofen) und Rusty das letzte Paar einritt, lag das deutsche Team hinter den USA.

Doch Salzgeber behielt die Nerven. Die Europameisterin verhalf der Equipe mit ihrer Aufholjagd zur Fortsetzung der seit 1977 andauernden Siegesserie. Dank ihres Klasserittes gab es mit 5212 Punkten doch noch einen deutlichen Sieg. Hinter den USA (5163) kam die Niederlande (4877) auf Rang drei. In der Einzelwertung liegt Salzgeber in Führung vor den Amerikanerinnen Lisa Wilcox mit Relevant (1765) und Debbie McDonald (1758).

Capellmann blieb die sportliche Antwort auf die von ihr heftig kritisierte Entscheidung schuldig. In der B-Tour, die Salzgeber mit Wall Street gewann, kam sie im Sattel von Gracioso mit 1656 Punkten nur auf Rang vier. Der Bundestrainer sah sich bestätigt, auf das Paar im Nationenpreis zu verzichten. "Wir wollen im Hinblick auf die Olympischen Spiele auch jüngeren Pferden eine Chance geben", sagte Schmezer.

Im Springen setzte sich im Stechen des Nordrhein-Westfalen-Preises Laura Kraut mit Allegiance durch. In der mit 66 468 Euro dotierten Prüfung ritt die 37-jährige Weltcup-Fünfte die beste Zeit und hängte den ebenfalls fehlerfreien Belgier Jos Lansink mit High Valley ab. Mit Platz drei musste sich Ludger Beerbaum begnügen. Der Weltranglisten-Erste ritt mit Goldfever zwar volles Risiko und lieferte die deutlich beste Zeit. Doch Beerbaum unterlief am letzten Hindernis ein Abwurf. Genauso erging es Lokalmatadorin Helena Weinberg (Herzogenrath), die mit Romanus auf Rang vier kam.

Einen schweren Schlag musste der britische Springreiter Michael Whitaker verkraften. Sein derzeitiges Top-Pferd Landfürst zog sich auf dem Abreiteplatz einen Fesselbein-Trümmerbruch zu. Für den abgereisten dreimaligen Team-Europameister startet im Nationenpreis am Freitag nun der Nachwuchsreiter Damien Charles, der Neffe des für Irland startenden Peter Charles. Landfürst soll nach Angaben der Turnier-Veranstalter trotz ungünstiger Prognose operiert werden. Für Deutschland starten Marcus Ehning (Borken) mit For Pleasure, Christian Ahlmann (Marl/Cöster), Otto Becker (Steinfeld/Cento) und Ludger Beerbaum (Riesenbeck/Gladdys).

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