CHIO in Aachen Deußer Achter im Preis von Europa

Aachen · Der erste Höhepunkt der Springreiter-Wettbewerbe in Aachen ging ohne den erhofften deutschen Sieg zu Ende. Daniel Deußer musste sich mit Platz acht begnügen, auch für die Dressur-Equipe gab es eine schlechte Nachricht.

 Archivfoto: Der Springreiter Daniel Deußer auf dem Pferd Killer Queen überspringt im vergangenen Jahr das letzte Hindernis des zweiten Umlaufs.

Archivfoto: Der Springreiter Daniel Deußer auf dem Pferd Killer Queen überspringt im vergangenen Jahr das letzte Hindernis des zweiten Umlaufs.

Foto: dpa/Uwe Anspach

Eigentlich passte alles für Daniel Deußer an diesem lauen Sommerabend in der Aachener Soers. Im Preis von Europa, dem ersten Höhepunkt der Turnierwoche, ging Deußer mit dem elfjährigen Hengst Bingo Ste Hermelle als Spitzenreiter des ersten Umlaufs in die Entscheidung der 14 Besten - doch dann fiel eine Stange und mit ihr die Hoffnung auf einen deutschen Sieg.

Der ging an den zweimaligen Mannschafts-Olympiasieger McLain Ward (USA) mit dem 13-jährigen Wallach Contagious, im zweiten Umlauf war Ward sieben Hundertstelsekunden schneller als der Weltranglistenerste Martin Fuchs (Schweiz) mit Conner Jei. Deußer blieb nur Platz acht, zu wenig für einen, der im Vorjahr den Großen Preis von Aachen gewann und diesen Coup am Sonntag gerne wiederholen würde - dann wieder mit seinem Paradepferd Killer Queen.

Neben Deußer erreichte nur der letztjährige deutsche Meister Tobias Meyer (Bad Oldesloe) mit Greatest Boy den zweiten Durchgang, er wurde nach zwei Abwürfen Zwölfter. Europameister Andre Thieme (Plau am See) mit Conacco schied nach dem ersten Umlauf aus.

Für die deutsche Dressur-Equipe begann der Tag mit einer denkbar schlechten Nachricht: Die zweimalige Mannschaft-Olympiasiegerin Dorothee Schneider und ihr Spitzenpferd Showtime fallen für die Weltreiterspiele Anfang August im dänischen Herning aus. Schneider zog den 16-jährigen Hannoveraner Wallach vor dem geplanten Start beim CHIO in Aachen zurück.

„Auch wenn es eine sehr schwere Entscheidung war, gibt es für mich keine andere Option als mit einem hundertprozentig fitten Pferd in den Wettkampf zu gehen“, sagte Schneider: „Da Showtime mir dieses Gefühl hier nicht gegeben hat, ist diese Entscheidung für mich die einzig mögliche und richtige.“

Showtime, der zuletzt beim Gewinn des DM-Titels im Grand Prix Special in Balve nach langer Pause eine brillante Leistung gezeigt hatte, passierte in Aachen den obligatorischen Vet-Check. Allerdings bemerkte Schneider eine fehlende Frische bei dem Wallach und entschied, nicht mit ihm im Grand Prix der sogenannten Kleinen Tour am Mittwoch anzutreten.

Für eine WM-Nominierung ist es erforderlich, dass ein Pferd entweder in Balve oder in Aachen alle drei WM-Prüfungen (Grand Prix, Grand Prix Special, Grand Prix Kür) innerhalb eines Turniers geht. Daher ist ein WM-Start der beiden nun ausgeschlossen. Die Nationenpreis-Equipe in Aachen bilden Isabell Werth mit Quantaz, Frederic Wandres mit Duke of Britain, Benjamin Werndl mit Famoso und Ingrid Klimke mit Franziskus.

Ihren ersten Sieg in Aachen holte die dänische WM-Favoritin Cathrine Dufour im Grand Prix der Viersterne-Tour, mit Bohemian kam sie als einzige über 80 Prozent. Bester Deutscher war Fredric Wandres mit Bluetooth auf Platz drei, die siebenmalige Olympiasiegerin Isabell Werth wurde mit ihrer zehnjährigen Hannoveraner Rappstute Superb Sechste.

(lonn/SID)
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