Bundestrainer Roßkopf "Ein Tischtennisspiel dauert viel zu lange"

Düsseldorf · Bundestrainer Jörg Roßkopf will das Tischtennis attraktiver machen. Er setzt sich für Veränderungen ein, bemängelt die geringe TV-Präsenz und die Schwierigkeiten, den Sport zu präsentieren.

 Jörg Roßkopf feuert Dimitrij Ovtcharov an.

Jörg Roßkopf feuert Dimitrij Ovtcharov an.

Foto: dpa, kno nic

"Ein Tischtennisspiel dauert einfach viel zu lange. Wir müssen uns Gedanken über den Zeitraum machen", sagte der 47-Jährige zwei Wochen vor der Heim-WM in Düsseldorf (29. Mai bis 5. Juni) der Kölnischen Rundschau.

"Es ist sehr schwierig, Tischtennis zu präsentieren, wenn man nicht weiß, ob ein Champions-League-Finale anderthalb oder vier Stunden dauert", so Roßkopf, "da ist es für das Fernsehen natürlich schwer, live zu übertragen." Roßkopf setzt sich für Veränderungen ein und macht deshalb in der zweiten Jahreshälfte als Teamkapitän bei einer neuen Turnierserie in Singapur mit, wo die Matches maximal 24 Minuten dauern.

Roßkopf, 1989 Weltmeister im Doppel, stört besonders die geringe TV-Präsenz seiner Sportart. "Eine Woche nach unserem WM-Titel habe ich mit Borussia Düsseldorf im europäischen Finale gestanden. Das war drei Stunden live im Fernsehen zu sehen", sagte der Dieburger. Heute sei das anders, "weil der Fußball alles auffrisst. Fußball wird ständig übertragen. So kommt automatisch jede Sportart verschlafen daher."

Rein sportlich stehe Deutschland im Tischtennis gut da. "Momentan steht China an eins, Japan an zwei, wir an drei", meint Roßkopf: "Ich hoffe natürlich, dass wir wieder an die Zwei oder auch an die Eins herankommen."

(sid)
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