Tischtennis-WM in Dortmund "Boll-Express" überrollt Portugal

Dortmund · Der "Boll-Express" läuft beim WM-Heimspiel weiter auf Hochtouren: Die von Rekord-Europameister Timo Boll angeführten Tischtennis-Herren sind bei der Team-WM in Dortmund mit einem ungefährdeten 3:0 gegen Portugal ungeschlagen in die WM-Hauptrunde gerauscht.

 Timo Boll hat die deutsche Mannschaft in die Hauptrunde geführt.

Timo Boll hat die deutsche Mannschaft in die Hauptrunde geführt.

Foto: dpa

Ob Boll und Co. damit auch vorzeitig ins Viertelfinale einziehen konnten oder noch im letzten Vorrundenspiel im direkten Duell am Mittwoch (16 Uhr) mit Serbien um den Gruppensieg kämpfen müssen, entschied sich erst nach der Partie zwischen den Serben und Singapur am späteren Dienstagabend.

Damen trotz Niederlage im Achtelfinale

Die Damen hatten zuvor den vorzeitigen Einzug ins Achtelfinale trotz einer herben Niederlage gegen Japan geschafft. Die Auswahl von Bundestrainerin Jie Schöpp verpasste mit dem 0:3 im vorletzten Vorrundenspiel gegen die Medaillenkandidatinnen aus Asien zwar den Gruppensieg und den direkten Einzug ins Viertelfinale, war aber nach dem 2:3 des letzten Gruppengegners Serbien (Mittwoch/13 Uhr) gegen Spanien nicht mehr vom zweiten Tabellenplatz in Gruppe C zu verdrängen.

Boll war mit der Vorstellung gegen die Portugiesen vollauf zufrieden. "Wir mussten uns schon mehr strecken als bisher, sie waren wie erwartet extrem heiß", sagte der Weltranglistensechste: "Jeder von uns hat aber noch Luft nach oben und die brauchen wir auch für die schwierigen Spiele, die noch kommen."

Gegen die Portugiesen, die ohne ihren verletzten Top-Spieler Tiago Apolonia antreten mussten, hatte das Herren-Team von Marcos Freitas die meiste Gegenwehr erwartet, doch Dimitrij Ovtcharov (Orenburg/Russland) behielt gegen die Nummer 43 der Welt mit 3:1 die Oberhand.

Angefeuert von rund 3000 Zuschauern in der Westfalenhalle, darunter BVB-Profi Sven Bender mit seinem Zwillingsbruder Lars von Bayer Leverkusen, ließ Borussia-Dortmund-Fan Boll gegen Joao Monteiro anschließend nichts anbrennen, musste aber beim 3:1 den ersten Satzverlust im Turnier hinnehmen. Der deutsche Meister Bastian Steger (Saarbrücken) machte mit einem 3:1 gegen Enio Mendes den Sack zu.

Bei den Frauen, die zwei Jahre nach ihrem Bronze-Coup bei der WM in Moskau das Viertelfinale anpeilen, konnte Kristin Silbereisen (Kroppach) gegen Japan in ihrem Auftaktmatch gegen die Weltranglistensechste Kasumi Ishikawa den einzigen deutschen Satzgewinn verbuchen. Jiaduo Wu (Kroppach) war gegen Japans Starspielerin Ai Fukuhara wie auch Vize-Europameisterin Irene Ivancan (Berlin) im Duell mit Sayaka Hirano chancenlos.

Ivancan versuchte erst gar nicht, die herbe Niederlagen zu beschönigen. "Die waren heute nicht nur eine, sondern zwei Nummern zu groß für uns. Wir haben ziemlich schlecht ausgesehen", sagte die Abwehrspezialistin. Bundestrainerin Schöpp musste den Rückschlag nach den drei Siegen gegen Frankreich, Polen und Spanien erst einmal sacken lassen. "Natürlich hatten wir uns eine Chance erhofft", sagte die Ex-Nationalspielerin, die nun zum Vorrundenabschluss gegen Serbien den Luxus hat, zwei ihrer Top-Spielerinnen schonen zu können.

(sid)
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