Einstimmiger Punktsieg Beyer verteidigt WM-Titel erfolgreich

Bayreuth (rpo). Profiboxer Markus Beyer hat seinen WBC-Weltmeistertitel im Supermittelgewicht erfolgreich verteidigt. Der 33-Jährige besiegte in Bayreuth den Weltranglisten-65. Yoshinori Nishizawa aus Japan durch einen einstimmigen Punktsieg.

Für Beyer, der die WBC-Krone im Oktober gegen den Italiener Cristian Sanavia zurückerobert hatte, war es der 31. Sieg im 33. Profikampf.

Im März gegen Greene

Doch den durchschlagenden Beweis der absoluten Weltklasse blieb das "Stehaufmännchen" im Super-Mittelgewicht auch gegen den 65. der Weltrangliste schuldig. Am 12. März steht für den mental anfälligen 33-Jährigen die Pflichtverteidigung gegen den Australier Danny Greene an. "Das ist ein richtiger Schläger, das liegt Markus eigentlich gar nicht", sagte Mutter Barbara.

2003 hatte Beyer im Skandalkampf am Nürburgring von der Disqualifikation des Australiers profitiert, der aus seiner Heimat schon mal eine Kampfansage schickte. "Dass Beyer gegen einen solchen Gegner über zwölf Runden gehen muss, zeigt mir, dass er nicht in einer Top-Verfassung ist. Im März wird es mit seiner Herrlichkeit endgültig vorbei sein", sagte Greene.

Manager Wilfried Sauerland hat den Glauben an seinen Schützling indes wiedergefunden und bastelt bereits an einer goldenen Zukunft. "Markus wird Greene vorzeitig auf die Bretter schicken", kündigte Sauerland in der Oberfrankenhalle vollmundig an.

Verhandlungen mit Don King

Im Anschluss könnte Beyer ein Mega-Fight in den USA gegen Felix Trinidad und eine millionenschwere Börse winken. "Wir stehen Don King in Verhandlung und sollten für den Kampf weit mehr als drei Millionen Euro bekommen", sagte Sauerland.

Ob es dazu kommt, ist aber fraglich. Gegen Nishizawa ging Beyer in der zweiten Runde sogar zu Boden und wurde angezählt. "Ich habe den Schlag nicht kommen sehen. Das darf mir nicht mehr passieren", meinte Beyer kritisch.

Trotzdem überwogen für den Wahl-Bremer, der vor dem Kampf erneut die psychologische Hilfe des Hamburger Facharztes Eckhard Winderl in Anspruch genommen hatte, die positive Aspekte: "Ich hätte mir zwar gewünscht, dass ich ihn umhaue, aber am Ende habe ich den Sieg sicher nach Hause geboxt."

"Er ist verdient Weltmeister"

Auch die deutsche Box-Prominenz ist von Beyer, der den WBC-Gürtel im Oktober gegen den Italiener Cristian Sanavia zurückerobert hatte, wieder überzeugt. "Markus hat sich durchgeboxt und hat seine Form stabilisiert. Er ist verdient Weltmeister", erklärte Ex-Champion Henry Maske. Beyers Vorgänger Sven Ottke meinte als TV-Experte: "Markus hat sich auch von dem Niederschlag nicht aus der Ruhe bringen lassen. Er wirkt gefestigter."

Für Aufregung sorgte Nishizawas sechs Jahre alte Tochter Yuka, die die Prügel für den Vater nach zehnstündigem Flug unmittelbar am Ring mitverfolgen musste und während der gesamten Dauer des Kampfes hemmungslos schrie und weinte. "Ich hatte gedacht, dass ich gewinne. Sie sollte bei meinem größten Triumph dabei sein", sagte Nishizawa.

(sid)
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