60. Geburtstag Golf-Größen feiern Bernhard Langer

Düsseldorf · Am Sonntag wird Deutschlands bester Golfer 60 Jahre alt. Seine langjährigen Kontrahenten und Weltranglistenersten Ernie Els und Nick Faldo überschlagen sich mit Lob für Bernhard Langer. "Er ist bis heute eine Inspiration", sagt der Südafrikaner Els.

 1985 gewinnt Bernhard Langer mit dem US-Masters sein erstes von zwei Major-Turnieren. In der Folge nimmt der Rummel um den Anhausener spürbar zu.

1985 gewinnt Bernhard Langer mit dem US-Masters sein erstes von zwei Major-Turnieren. In der Folge nimmt der Rummel um den Anhausener spürbar zu.

Foto: imago sportfotodienst

Ernie Els ist 13 Jahre jünger als Bernhard Langer. Und der Südafrikaner macht keinen Hehl daraus, dass er heilfroh wäre, mit 60 sein Leben so zu leben, wie es sein langjähriger Weggefährte aus Deutschland tut. "Als er 50 wurde, tat das seiner Liebe zum Golf keinen Abbruch, er blieb fit, er blieb gut, und der Wunsch zu gewinnen, wurde auch nicht kleiner. Insofern bezweifle ich, dass sich nun mit 60 für ihn irgendetwas ändert", schrieb Els unserer Redaktion anlässlich Langers rundem Geburtstag am Sonntag.

Dass die 60 Langer irgendwie ausbremsen könnte, hält wohl niemand für möglich. Denn er ist einfach Deutschlands bester Golfer. Immer gewesen. Und immer noch. Allen Erfolgen von Martin Kaymer zum Trotz. Der Anhausener Langer machte Golf vor allem mit seinen beiden Masters-Siegen in den 1980er und 1990er Jahren populär und für das Fernsehen interessant. Langer ist wie Boris Becker, nur ohne Fehltritte und Allüren. Ein zeitloses Idol und auf jeden Fall eines ohne Ruhestand. Denn nach seiner Karriere auf der Pro-Tour eilt Langer seit Jahren auch auf der Champions-Tour für Ü 50-Jährige von Erfolg zu Erfolg. Im Juli gewann er sein zehntes Major-Turnier dieser Serie. Sein Erfolgsgeheimnis? "Ich spiele lieber gut Golf als schlecht Golf. Was ich tue, möchte ich gut tun, vollkommen egal, was es ist. Wenn wir zwei Tischtennis spielen würden, würde ich auch versuchen, Sie zu schlagen", sagte er im vergangenen Juli. Da hatte ihn der deutsche Sport gerade in seine Ruhmeshalle aufgenommen.

Nick Faldo hat seinen 60. Geburtstag schon hinter sich. Das war im Juli. Insgesamt 81 Wochen lang stand der Brite an der Spitze der Weltrangliste, nur Tiger Woods und der Australier Greg Norman rangierten ganz vorne noch länger. "Bernhard ist ein unglaublicher Champion und Ryder-Cup-Partner. Er trägt seit einer Ära maßgeblich dazu bei, den Golfsport in Europa nach vorne zu bringen. Und weil er einfach nicht aufhört zu spielen und zu gewinnen, definiert er nebenbei mal eben neu, wie lange man Golf auf höchstem Niveau spielen kann", schrieb Norman unserer Redaktion und schob an Langers Adresse hinterher: "Lieber Bernhard, Golfer feiern dich für 40 Jahre Fokus auf diesen Sport. Lass es noch einmal 40 Jahre so einfach aussehen!"

Langer, der seit 1984 mit seiner amerikanischen Frau Vikki verheiratet ist, mit ihr vier Kinder hat und wahlweise in Florida und Bayern lebt, gilt vielen als tadelloser Sportsmann. Ehrgeizig, aber nicht vom Ehrgeiz zerfressen. Ein Gentleman, aber nicht abgehoben. Mit langer Historie, aber deswegen nicht nur in Erinnerungen lebend. Ein Vorbild, kein Egoist. Das sieht auch Ernie Els so. "Als junger Spieler habe ich viel von ihm gelernt. Und bis heute ist er eine Inspiration. Für meine Generation ist Bernhard einer, zu dem wir aufgucken. Er ist ein großartiger Sportler und Gegner, und es gibt niemanden auf der Tour, der ihn nicht dafür bewundert, was für ein Mensch er ist - auf und neben dem Platz", schrieb Els. Langer ist Träger des Bundesverdienstkreuzes, 2006 adelte ihn die Queen wegen seiner Verdienste um den Golfsport.

Bernhard Langer bekommt Goldene Sportpyramide
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Langer bekommt Goldene Sportpyramide

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Einen solchen Vorzeigesportler zu seinen Bekannten zu zählen, wollte auch Donald Trump für sich reklamieren. Der "sehr berühmte Golfer" sei ein Freund von ihm, hatte der umstrittene und für viele allzu regelmäßig auf dem Golfplatz ausspannende US-Präsident Ende Januar erzählt. Langers Tochter Christina stellte damals auf Nachfrage umgehend klar, ihr Vater sei "kein Freund von Präsident Trump", und sie wisse auch nicht, "warum er über ihn reden würde".

(klü)
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