Beachvolleyball-WM in Hamburg Kurioser Start für Thole/Wickler - Ludwig und Kozuch suchen Ruhe

Hamburg · Ein defektes Netz stoppt die Beach-WM für eine Viertelstunde. Thole/Wickler, das deutsche Männerteam Nummer eins, findet beim ersten Auftritt noch nicht den Rhythmus, siegt aber ungefährdet. Die Fan-Lieblinge Ludwig und Kozuch flüchten vom Rummel am Rothenbaum.

 Julius Thole (l.) und Clemens Wickler.

Julius Thole (l.) und Clemens Wickler.

Foto: dpa/Christian Charisius

Deutschlands Hoffnungsträger Julius Thole und Clemens Wickler haben am heißen Hamburger WM-Beach einen kuriosen Start hingelegt. Die deutschen Beachvolleyball-Meister quälten sich am Samstag in ihrer Wahlheimat mit viel Nervosität zu einem 2:0 (21:10, 21:15) gegen den krassen Außenseiter Ruanda. Zu Beginn des zweiten Satzes musste im Stadion am Rothenbaum das Netz getauscht werden, was für beide Teams eine Viertelstunde Zwangspause nach sich zog.

„Auch für mich war es ein kurioses Spiel. Ich konnte die Nervosität die ganze Zeit nicht ablegen“, sagte Abwehrspieler Wickler nach dem Erfolg über die international völlig unbekannten Patrick Kavalo und Olivier Ntagengwa. „Es ist schon eine neue Situation, wenn man plötzlich hört, Thole/Wickler müssen es für Deutschland reißen“, sagte 2,06-Meter-Mann Thole. Für den 22 Jahre alten Blockspieler und seinen Partner Wickler (24) ist es die erste WM. Im Vorjahr hatten sie beim Welttour-Finale ebenfalls in Hamburg mit Platz vier überrascht sowie erstmals zusammen den deutschen Meistertitel geholt.

Inzwischen sind sie mit guten Ergebnissen auf der Welttour bis auf Weltranglisten-Platz zwölf geklettert. „So unbeschwert wie im Vorjahr konnten wir hier beim Auftakt nicht mehr aufspielen“, räumte Wickler ein: „Ich habe mich nicht so richtig wohl gefühlt.“ Die Fans auf den Rängen aber trieben das Duo zu einem am Ende ungefährdeten Erfolg.

Die Frauen-Stars Laura Ludwig und Margareta Kozuch flüchteten am Samstag erst einmal vor dem Rummel im Stadion am Rothenbaum. Auch die Fan-Lieblinge hatten bei ihrem ersten Sieg erlebt, wie die Stimmung und die Erwartungen der Fans schon wieder steigen. Nach der Erleichterung über ihren gelungenen WM-Auftakt am Freitagabend suchten sie erst einmal die Ruhe: regenerieren, Kraft tanken, auf den neuen Gegner Maria Antonelli/Carol aus Brasilien vorbereiten.

„Das war der erste Schritt. Es hat sich sehr gut angefühlt“, erklärte die 32 Jahre alte Kozuch nach dem umjubelten 2:0-Erfolg gegen das starke US-amerikanische Team Kelley Larsen und Emily Stockman: „Das Turnier ist lang. Wir wollen auf gar keinen Fall nachlassen. Wir wollen weiter daran arbeiten, konstant zu spielen.“

Der ungewohnte WM-Rhythmus bei der Beachvolleyball-WM in Hamburg - erst am Sonntagabend muss das Hamburger Duo wieder ran - kommt WM-Titelverteidigerin und Olympiasiegerin Ludwig sowie ihrer neuen Partnerin Kozuch entgegen. „Ich finde das super. Man hat Zeit, es sacken zu lassen, einmal zu reflektieren und dann den Fokus wieder neu aufzubauen“, erklärte Deutschlands einstiger Hallenstar Kozuch.

Noch fühlen sich die beiden Beach-Profis in der Aufbauphase ihrer sportlichen Beziehung. „In den letzten Monaten haben wir nicht ganz gezeigt, was wir können. Aber wir hatten Vertrauen zu uns. Jetzt haben wir endlich mal ein konstantes Beachvolleyball gespielt“, kommentierte die 33 Jahre alte Ludwig den Start in ihre achte WM.

(lt/dpa)
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