Federer macht kurzen Prozess Australian Open: Venus Williams schon raus

Melbourne (rpo). Die lange Verletzungspause hat bei Venus Williams Spuren hinterlassen. Schon in der dritten Runde verabschiedete sich die US-Amerikanerin vom ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres.

Venus Williams gescheitert
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<P>Melbourne (rpo). Die lange Verletzungspause hat bei Venus Williams Spuren hinterlassen. Schon in der dritten Runde verabschiedete sich die US-Amerikanerin vom ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres.

Die an Nummer drei gesetzte Mitfavoritin unterlag mit 4:6, 6:7 (5:7) ihrer Landsmännin Lisa Raymond. Die von einer Verletzung genesene Williams hatte in Melbourne ihr erstes Turnier seit dem verlorenen Wimbledon-Finale bestritten. Ihre Schwester Serena Williams kann ihren Titel bei den Australian Open wegen einer Verletzung nicht verteidigen.

"Ich bin völlig geschockt und kann es einfach nicht glauben", meinte Venus Williams und wischte sich die Augen: "Jetzt bin ich eine Tennistouristin, werde die zwölf Apostel und vielleicht auch den Ayers Rock sehen." Neben dem Abklappern australischer Sehenswürdigkeiten wird sich die 23-Jährige mit ihrem Clan möglicherweise auch um das Sorgerecht für ihren Neffen Jair kümmern. Der fünfjahrige Sohn von Venus ermorderter Schwester Yetunde durfte beim Training Bälle in Melbourne auflesen. Seine Tante bewegte sich auf dem Court aber längst nicht so gut wie vor ihrer halbjährigen Verletzungspause (Bauchmuskelzerrung) und auch die sonst so knallharten Grundschläge wirkten verhaltener als gewohnt.

"Es ist speziell für eine Frau meiner Größe hart, wenn man Schmerzen im Fuß hat", meinte die zuletzt bei den French Open 2001 früher bei einem Grand Slam ausgeschiedene Williams: "Aber Lisa hat auch sehr gut gespielt." Damit lag die im vierten Duell zum ersten Mal unterlegene Williams richtig, die 30-Jährige Lisa Raymond machte das wohl beste Match ihrer langen Karriere.

"Viel besser kann ich nicht spielen"

Mit im Frauentennis ungewohnt feinem Serve- und Volleyspiel drängte die einstige Nummer 1 der Doppel-Weltrangliste die schlaggewaltige Williams in die Defensive und behielt auch bei den Big Points die Nerven. "Viel besser kann ich nicht spielen. Ich habe schon einmal Hingis geschlagen, als sie Nummer 1 war, aber das hier war hier sicher einer meiner größten Siege", meinte Raymond.

Während die mehrmalige Grand-Slam-Siegern im Doppel mit Blick auf das vermeintlich leichte Achtelfinal-Duell gegen Tatjana Golovin (Frankreich) nun den größten Einzelerfolg ihrer langen Karriere vor Augen hat, will Williams um die Rückkehr an die Weltspitze kämpfen. "Ich habe jetzt viel Zeit zum Trainieren. Meine Form wird besser und besser werden." In Kürze will auch ihre verletzte Schwester Serena, die in Melbourne ihren Titel nicht verteidigen konnte, in den Tenniszirkus zurückkehren.

Dort spielen die bis zur Einzel-Runde zwei durchweg ausgeschiedenen Deutschen momentan selbst im Doppel nur die Nebenrolle. Michael Kohlmann unterlag in Runde zwei mit seinem österreichischen Partner Julian Knowle unnötig mit 4:6, 6:4, 5:7 gegen Juan Ignacio Chela/Oscar Hernandez (Argentinien/Spanien). Als Trost blieben Kohlmann immerhin 5.000 Euro Preisgeld. Fast das Doppelte sicher hat Karsten Braasch bereits vor seinem Achtelfinalspiel mit dem Armenier Sargis Sargsian gegen die Argentinier Gaston Etlis/Martin Rodriguez. Trotzdem ist er noch nicht zufrieden: "Ich fahre prinzipiell zu jedem Turnier, um es zu gewinnen."

Das gilt auch für den an zwei gesetzten Schweizer Wimbledonsieger Roger Federer, der sich durch ein 6:3, 6:0, 6:1 gegen den Australier Todd Reid ins Achtelfinale spielte. Die große Hoffnung der Australier auf den ersten Melbourne-Titel seit 1976 ist Mark Philippoussis, der das kroatische Talent Mario Ancic mit 6:4, 7:6 (7:2), 6:2 abfertigte. In einem der längsten Spiele der Geschichte gewann Guillermo Canas (Argentinien) nach 4:51 Stunden mit 6:7 (5:7), 5:7, 7:6 (7:3), 7:5, 9:7 gegen den Briten Tim Henman.

Seine Titelambitionen unterstrich Geheimfavorit David Nalbandian (Argentinien) durch ein 6:2, 6:4, 7:5 gegen den letztjährigen Halbfinalisten Wayne Ferreira (Südafrika). Bei den Damen ließ sich die an zwei gesetzte Belgierin Kim Clijsters beim 6:1, 6:2 gegen die Russin Dinara Safina nicht überraschen.

ERGEBNISÜBERSICHT

Herren, 3. Runde:

Roger Federer (Schweiz/Nr. 2) -
Todd Reid (Australien) 6:3, 6:0, 6:1

Juan Carlos Ferrero (Spanien/Nr. 3) -
Joachim Johansson (Schweden) 6:1, 7:6 (7:4), 6:7 (5:7), 6:4

David Nalbandian (Argentinien/Nr. 8) -
Wayne Ferreira (Südafrika/Nr. 31) 6:2, 6:4, 7:5

Mark Philippousis (Australien/Nr. 10) -
Mario Ancic (Kroatien) 6:4, 7:6 (7:2), 6:2

Guillermo Canas (Argentinien) -
Tim Henman (England/Nr. 11) 6:7 (5:7), 5:7, 7:6 (7: 3), 7:5, 9:7

Andrei Pavel (Rumänien) -
Jiri Novak (Tschechien/Nr. 14) 4:6, 3:6, 7:5, 7:6 (7:3), 6:4

Lleyton Hewitt (Australien/Nr. 15) -
Rafael Nadal (Spanien) 7:6 (7:2), 7:6 (7:5), 6:2

Damen, 3. Runde:

Kim Clijsters (Belgien/Nr. 2) -
Dinara Safina (Russland) 6:2, 6:1

Lisa Raymond (USA/Nr. 25) -
Venus Williams (USA/Nr. 3) 6:4, 7:6 (7:5)

Anastasia Myskina (Russland/Nr. 6) -
Maria Sharapova (Russland/Nr. 28) 6:4, 1:6, 6:2

Chanda Rubin (USA/Nr. 9) -
Elena Likhovtseva (Russland) 6:3, 6:2

Patty Schnyder (Schweiz/Nr. 22) -
Paola Suarez (Argentinien/Nr. 12) 7:5, 6:3

Silvia Farina Elia (Italien/Nr. 20 -
Amy Frazier (USA) 4:6, 6:1, 7:5

Tatiana Golovin (Frankreich) -
Lina Krasnoroutskaya (Russland/Nr. 23) 6:2, 7:6 (7:4)

Nathalie Dechy (Frankreich/Nr. 29) -
Saori Obata (Japan) 7:5, 6:1

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