Andrew Simpson starb bei Vor-Regatta America's Cup: Triumph für toten Freund

San Francisco · Oracle-Cheftaktiker Ben Ainslie (36) hat den Triumph beim 34. America's Cup seinem in der Vorbereitung auf die Traditions-Regatta tödlich verunglückten Freund Andrew Simpson gewidmet. "Er hätte diesen Wettbewerb geliebt. Er hätte gedacht, dass das ein unglaubliches Rennen gewesen ist", sagte Ainslie, nachdem das Team Oracle auch dank seiner Fähigkeiten eine spektakuläre Aufholjagd in der Bucht von San Francisco perfekt gemacht und den Kampf um die bedeutendste Segeltrophäe der Welt mit 9:8 für sich entschieden hatte.

America's Cup 2013: Pressestimmen
Infos

America's Cup 2013: Pressestimmen

Infos
Foto: RPO

"Das ist, wofür er gelebt hat", sagte Ainslie. Mit dem viermaligen Olympiasieger als neuen Cheftaktiker gewann die Oracle acht Rennen in Folge und sicherte sich den nicht mehr für möglich geglaubten Triumph.

Doch in der Stunde des Jubels war Ainslie in Gedanken bei seinem Landsmann Simpson. Der britische Olympiasieger ließ während des Trainings für die Herausforderer-Ausscheidung am 9. Mai auf tragische Weise sein Leben — der Stratege des schwedischen Artemis-Teams war nach einem Unfall unter seinem gekenterten Katamaran ertrunken.

Schürmann fordert deutsche Kampagne

Unterdessen hat sich Segel-Legende Jochen Schümann (59) für eine deutsche Kampagne beim nächsten America's Cup ausgesprochen. "Es wäre natürlich toll, wenn Deutschland auf diesem Niveau dabei sein könnte", sagte Schümann, der die traditionsreiche Regatta zweimal mit dem Schweizer Team Alinghi gewinnen konnte.

Es wäre gut, "wenn Deutschland sich im Segelsport so weit entwickeln würde, dass es ein wettbewerbsfähiges America's-Cup-Team auf die Beine stellen kann. Aber da gehört nicht nur Segeln dazu, sondern auch Sponsoren, Technologie und eine ganze Entwicklungsfolge, um nicht nur dabei zu sein, sondern wirklich Siegchancen zu haben. Denn darum geht es zum Schluss. Es geht ums Gewinnen."

Schüman zeigte sich optimistisch, dass sich in Deutschland ein großer Geldgeber für die kostspielige Formel 1 auf dem Wasser finden lässt. "Große Sponsoren sind in erster Linie sicher dann dabei, wenn sie einen Return für ihr Investment bekommen", sagte der dreimalige Olympiasieger: "Das wird sich zeigen, was Oracle plant und auf die Beine stellen will, wer da sein Investment gerechtfertigt sieht und sagt: 'Ja, das macht Sinn. Ich investiere mein Geld in diese Sportart und bin dann ein Team.'"

Am Mittwochabend hatte Team Oracle nach einer beeindruckenden Aufholjagd in der Bucht vor San Francisco den 34. America's Cup gewonnen und damit die bedeutendste Segeltrophäe der Welt erfolgreich verteidigt. Die Crew um Skipper James Spithill (Australien/34) gewann die entscheidende 19. Wettfahrt gegen das Team New Zealand um Steuermann Dean Barker (41) und krönte mit dem 9:8 eines der größten Comebacks der Sportgeschichte. Nach einer Strafe war Oracle mit minus zwei Punkten gestartet und lag zwischenzeitlich mit 1:8 in Rückstand. Mit acht Siegen in Folge sicherten sich die Amerikaner letztlich den Cup.

(sid)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort