Ex-Schwimmstar veröffentlicht Autobiografie Leveaux enthüllt: "Autobahn voller Kokain"

Der französische Staffel-Olympiasieger Amaury Leveaux sorgt nach seinem Karriereende mit der Autobiografie "Sex, Drogen und Schwimmen" für große Aufregung. In dem am Mittwoch erscheinenden Buch enthüllt der 29-Jährige angebliche Drogen-Exzesse im französischen Team.

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Foto: afp, LEON NEAL

Zudem holt er zum Rundumschlag gegen Verbandsfunktionäre und ehemalige Teamkollegen aus. "Einige haben nur von Zeit zu Zeit ein paar Linien gezogen, andere waren auf einer ganzen Autobahn voller Kokain unterwegs", schrieb Leveaux. Ein Schwimmer des französischen Nationalteams habe das Kokain einmal sogar zwischen den Brüsten einer Pressesprecherin gezogen, so Leveaux. Schwimm-Fans wären "überrascht, was man alles hinter den Kulissen entdeckt".

Von den Drogen-Vorwürfe ausgenommen scheint Doppel-Olympiasieger Yannick Agnel zu sein. "Habt ihr den kleinen Nick etwa schon mit dem weißen Puder gesehen? Ich nicht!!!", twitterte Leveaux. Weltmeister Agnel antwortete mit einem küssenden Smiley.

Die Namen der Drogenkonsumenten nannte der Olympiasieger von 2012 mit der 4x100-m-Freistilstaffel in seinem Buch nicht. Er gab aber zu, während seiner Karriere auch Drogen genommen zu haben. Dies jedoch angeblich nicht wegen der leistungssteigernden Wirkung.

Leveaux attackierte zudem seine früheren Teamkollegen um Florent Manadou, Frederick Bousquet und Camille Lacourt: "Ihr Verhalten ist nicht annähernd so ansehnlich wie ihre schönen Muskeln." Die Funktionäre des französischen Verbandes nannte er "Dinosaurier". Sie würden sich nur um teures Essen und gute Weine kümmern statt um die Belange der Athleten.

Im Interview mit der französischen Sportzeitung L'Equipe verteidigte der WM-Dritte von 2007 seine Vorwürfe. Gegen seinen dopingbelasteten Widersacher Cesar Cielo (Brasilien), der ihm im olympischen Finale von Peking 2008 über 50 m Freistil knapp die Goldmedaille weggeschnappt hatte, legte Leveaux sogar noch mit drastischen Worten nach: "Betrüger sind wie Pädophile. Eine Kugel in den Kopf."

Der französische Verband distanzierte sich von den Aussagen. Vizepräsident Lucien Castaldello sagte der Republicain Lorrain: "Amaury hat sich selbst in den Fuß geschossen. Er war als Experte fürs Fernsehen für die nächsten Wettbewerbe vorgesehen. Ich denke, das kann er vergessen." Jeder sei "von seinem Verhalten angewidert".

(sid)
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