Bronze bei der Ringer-WM Focken setzt sich Gold als Ziel für Rio

Las Vegas · Vergangenes Jahr WM-Gold, nun Bronze: Ringerin Aline Focken hat sich endgültig in der Weltspitze etabliert und fährt als Medaillenhoffnung zu den Olympischen Spielen.

Aline Focken holt Bronze und fährt nach Rio
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Krefelderin Focken holt Bronze und fährt nach Rio

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Foto: dpa, pkb uw

Im Spielerparadies Las Vegas reichte es diesmal zwar nur für den Trostpreis, den Hauptgewinn will sich Aline Focken aber sowieso erst im nächsten Jahr abholen. "Ich hatte mir eigentlich schon vorgenommen, die Russin nicht auf den Thron zu lassen", sagte die Titelverteidigerin nach ihrer Halbfinal-Niederlage bei der Ringer-WM gegen Olympiasiegerin Natalja Worobiewa — und zwinkerte dann listig mit den Augen: "Das hat nicht geklappt, dann hebe ich mir das eben für Olympia auf!"

Neuen Mut hatte Focken schon gleich nach ihrer Schulter-Niederlage, die sie sich durch einen Fehler selbst eingebrockt hatte, gefasst. Durch ihren Sieg im kleinen Finale gegen die Schwedin Jenny Fransson holte sich die Blondine Bronze in der Gewichtsklasse bis 69 kg und sicherte dem Deutschen Ringer-Bund (DRB) das zweite Ticket für die Olympischen Spiele im kommenden Jahr in Rio (5. bis 21. August). Zuvor hatte Frank Stäbler (66 kg) Gold im griechisch-römischen Stil gewonnen.

"Ich hatte bisher einen Kampf gegen Jenny gewonnen, dann hat sie mich zweimal geschlagen. Jetzt war ich wieder an der Reihe — und das hier bei der WM, das ist natürlich ein ganz besonderer Sieg", sagte Focken, die nach einem zwischenzeitlich 6:2-Vorsprung den Erfolg (6:5) gerade noch über die Zeit rettete: "Ich bin froh, dass es gereicht hat. Am Ende hat sie noch mal richtig Dampf gemacht."

"Aline hat gezeigt, dass sie zur Weltspitze gehört"

Richtig Dampf wird Focken auch auf dem Weg nach Rio machen. Schließlich gehört die 24 Jahre alte Studentin vom KSV Krefeld nun endgültig zu den Medaillenanwärterinnen. Das weiß auch der Bundestrainer. "Aline hat gezeigt, dass der Titel aus dem Vorjahr keine Eintagsfliege war, sondern dass sie zur Weltspitze gehört", sagte Patrick Loes.

Dank ihres erneuten Vorstoßes in die Weltelite kann sich Focken nun voll auf Olympia konzentrieren, die harte Mühle der Qualifikations-Turniere bleibt ihr erspart. Damit hat die frühere Junioren-Europameisterin ihr größtes WM-Ziel erreicht. "London 2012 hat gezeigt, dass die Konkurrentinnen, die früh qualifiziert waren, dann auch bei den Spielen erfolgreich waren, weil sie sich entspannter vorbereiten konnten", erklärte Focken.

Ob die DRB-Athleten bis zum WM-Ende am Samstag noch weitere Olympia-Tickets bei den Frauen und im Freistil ergattern können, ist allerdings fraglich. Schließlich galten Stäbler und Focken schon vor den Titelkämpfen als die Asse im deutschen Ärmel - aber die haben gestochen.

(sid)
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