Neuer Skateboard-Star 40 Kilo geballtes Talent - Tom Schaar

Düsseldorf · Die Welt des Skateboards hat einen neuen Star: Tom Schaar begeistert das Publikum mit außergewöhnlichen Sprüngen, die Kollegen schwärmen von ihm. Nicht nur wegen seines Talents sticht der Kalifornier heraus – er ist gerade mal zwölf Jahre alt.

Skater-Talent Tom Schaar bei den X-Games
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Skater-Talent Tom Schaar bei den X-Games

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Die Welt des Skateboards hat einen neuen Star: Tom Schaar begeistert das Publikum mit außergewöhnlichen Sprüngen, die Kollegen schwärmen von ihm. Nicht nur wegen seines Talents sticht der Kalifornier heraus — er ist gerade mal zwölf Jahre alt.

Dort steht er. Er ist nur schwer in der luftigen Höhe zu erkennen, bereit von der Rampe beim so genannten "Skateboard Big Air Event" bei den X-Games in Los Angeles zu starten. Knapp 25 Meter ist diese hoch, Europäer werden sicherlich als erstes an Skispringen denken. Alltag für einen Skater-Profi, Schaar stößt sich ab und rollt Richtung Boden. Weit über dem anderen Ende der Rampe liegt der junge US-Amerikaner letztlich in der Luft, dreht sich zweieinhalb Mal mit dem Bord um die eigene Achse und kommt mit perfekten Timing auf dem Untergrund wieder an. Die Menge, die bislang nur größtenteils höflich applaudiert hat, tobt.

Der junge Kalifornier entwickelt sich mehr und mehr zu einem Superstar der Branche. Grund dafür sind vor allen Dingen ein paar Zahlen: 1999 ist Schaar geboren, er ist 1,52 Meter groß, wiegt 40 Kilogramm und nimmt seit 2012 an den größten Skateboard-Turnieren der Welt teil. All das ist schon beeindruckend genug, was aber diesen Schüler aus Malibu wirklich aus der Masse hervorheben lässt, ist ein bestimmter Sprung.

"Wahrscheinlich ist er der Beste"

Als erster Skater überhaupt hatte es Schaar geschafft einen "1080", einen Sprung mit einer dreifachen horizontalen Umdrehung, in einem Wettbewerb zu stehen. Vier Anläufe brauchte er dafür. "Es war der härteste Trick, den ich jemals gemacht habe. Es war aber einfacher, als ich dachte", war seine nüchterne Reaktion zu jener Zeit. Bereits mit neun Jahren zeigte er sein Potenzial, indem er Sprünge mit anderhalbfacher Umdrehung stehen konnte. Schaar sieht aber aufgrund seines Alters darin auch einen Vorteil: "Wenn ich größer wäre und mehr wiegen würde, käme ich zwar höher beim Absprung, aber ich könnte mich auch nicht mehr so schnell drehen wie jetzt."

Die Konkurrenz sieht das ein wenig anders, neidlos werden dort seine Qualitäten anerkannt, Größe hin oder her. "Tom ist ein großartiger junger Skater", sagte der Kanadier Pierre-Luc Gagnon, einer der Topverdiener der Branche, über den jungen Kollegen, nachdem dieser bei den X-Games in Asien sensationell triumphiert hatte. Der Altstar fügt noch hinzu: "Wahrscheinlich ist er der Beste."

Bei dem derzeit stattfindenden Wettbewerb in L.A. zeigte Schaar wieder eine starke Leistung, letztlich reichte es aber im Endlauf "nur" für einen achten Platz. Allzu enttäuscht wird er nicht sein: "Ich will nur skaten und Spaß haben. Zu ernst möchte ich es nicht nehmen", sagte der Zwölfjährige jüngst. Derzeit kann er sich noch voll auf sein Hobby konzentrieren, in ein paar Wochen sind die Schulferien aber vorbei und er muss wieder regelmäßig zur Schule gehen. Dann kommt der Skate-Star in die siebte Klasse.

(can/seeg/rm)
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