Final Four: ALBA vor erstem Schritt zum dritten Double

Frankfurt/Main (dpa). Den ersten Schritt zum dritten Double nach 1997 und 1999 will der deutsche Meister ALBA Berlin am Wochenende beim Final-Four-Turnier um den Pokal des Deutschen Basketball Bundes (DBB) in der Frankfurter Ballsporthalle vollziehen. Nach seinem Viertelfinal-K.o. in der Europaliga strebt das Star-Ensemble von Erfolgscoach Svetislav Pesic die erste Bestätigung seiner Rolle als die absolute Nummer eins unter den nationalen Körben an.

Trotz souveräner Bundesliga-Spitzenstellung mit einem komfortablen Zehn-Punkte-Vorsprung bestreitet Pesic die klare Favoritenposition der "Albatrosse" und bemüht tief stapelnd das Klischee der im Pokal "eigenen Gesetze". Pesic: "Meister wird man, wenn man über acht Monate am besten ist. Den Pokal kann eigentlich jeder gewinnen." Zweifel an der Berliner Dominanz sind dennoch unangebracht, zumal mit dem zehnmaligen Rekord-Pokalsieger Bayer 04 Leverkusen und Vizemeister Telekom Baskets Bonn jene Teams beim Final Four fehlen, die ALBA die bisher einzigen Bundesliga-Niederlagen beibrachten.

Berlins Halbfinalgegner HERZOGtel Trier steht schon deshalb auf verlorenem Posten, weil mit Malik Ruddigkeit und Derrick Freeman zwei Leistungsträger keine Spielberechtigung für den Pokal haben. Der für den bis Saisonende ausfallenden Keith Gray von der SG Braunschweig verpflichtete Ruddigkeit war für die Bundesliga erst ab 27. Januar spielberechtigt, Freeman ab 7. Januar. Wegen der "Chancengleichheit" war Meldeschluss für die Bundesligateams im Pokal bereits am 31. Dezember 1999 - einen Monat vor den Zweitligaclubs.

Mit Leverkusen-Bezwinger Rhöndorf schaffte prompt ein Zweitligist den Sprung unter die letzten Vier. Triers Manager Martin Hennen kann das Regel-Wirrwarr nicht nachvollziehen und appellierte an die das Turnier ausrichtende Arbeitsgemeinschaft der Basketball-Bundesliga (BBL), im Pokal gleiche Voraussetzungen zu schaffen wie für die Bundesliga. Dem entgegen steht jedoch die DBB-Spielordnung.

Pokal-Paragrafen spielen auch im zweiten Halbfinale zwischen den Skyliners Frankfurt und Rhöndorf eine Rolle: Um die Chancengleichheit des Zweitligaclubs zu wahren, darf auch Frankfurt nur einen Nicht-EU- Ausländer - den Kroaten Sinisa Kelecevic oder den Amerikaner Gary Collier - einsetzen. Besondere Brisanz bezieht diese Partie aus dem Umstand, dass beide Clubs durch einen Kooperationsvertrag verbunden sind. Der Vorläuferclub der Skyliners will dem in die Main-Metropole verpflanzten "großen Bruder" ein Bein stellen. Rhöndorfs Star ist US- Boy Duane Washington, der schon in der nordeuropäischen Liga NEBL für die Skyliners auf Korbjagd ging.

Nach wochenlangem Hick-Hack um Fernseh-Übertragungen wurde die Gefahr gebannt, das beim ersten Saison-Highlight des deutschen Basketballs der Bildschirm dunkel bleibt. Nach dem Verzicht auf Produktionskosten-Beteiligungen der Vereine werden in den Regionalsendern der beteiligten Clubs längere Zusammenfassungen vom Halbfinale und Finale gesendet, das ZDF berichtet vom Endspiel.

(RPO Archiv)
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