6:1 – Huntelaar rettet Schalke

Der niederländische Angreifer schoss die Mannschaft von Trainer Ralf Rangnick mit vier Toren gegen die Finnen von HJK Helsinki in die Gruppenphase der Europa League. Die Auslosung ist heute um 13 Uhr in Monaco.

GELSENKIRCHEN Es war lange Zeit ein Zitterspiel – und hatte dann ein Happyend für Schalke 04. Mit einem 6:1-Sieg gegen HJK Helsinki bügelte der deutsche Fußball-Pokalsieger die 0:2-Niederlage aus dem Play-off-Hinspiel aus und qualifizierte sich für die Gruppenphase der Europa League. Mann des Tages in der Veltins-Arena war Klaas-Jan Huntelaar, auf dessen Konto allein vier Tore gingen. Das war ein Treffer mehr als die Torausbeute des finnischen Wirbelwinds Teemu Pukki, der in den beiden Begegnungen insgesamt dreimal traf und sein Team lange hoffen ließ, die Runde der Gruppenspiele zu erreichen.

Im Vergleich zum Hinspiel war Schalke in der Startformation auf vier Positionen verändert: Raúl, Christian Fuchs, Julian Draxler und Jefferson Farfán spielten für Ciprian Marica, Atsuto Uchida, Jan Moravek und José Manuel Jurado. Doch auch mit teilweise neuem Personal knüpfte Schalke im eigenen Stadion erst einmal dort an, wo es in Helsinki aufgehört hatte: mit unkonzentriertem, unprofessionellem Verhalten.

Die Abwehr hatte sich gerade erst formiert, da geriet sie auch schon aus den Fugen. Mit haarsträubenden Fehlern gestattete sie dem Gegner in der ersten halben Stunde gleich fünf glasklare Einschussmöglichkeiten. Eine davon nutzte Teemu Pukki zum 1:1 nach einem Doppelpass mit Alexander Ring. Lähmendes Entsetzen in der Arena. Denn nun musste die Mannschaft von Trainer Ralf Rangnick nach dem Europacup-Reglement zum Weiterkommen mindestens vier Tore erzielen.

Es war Klaas-Jan Huntelaar, der die Gastgeber trotz dieses herben Rückschlags vor der Pause mit seinen Toren von der Europa League träumen ließ. Erst war der Niederländer, der beim 5:1 gegen den 1.FC Köln zur Bundesliga-Heimpremiere dreimal getroffen hatte, mit einem Elfmeter erfolgreich, als Rafinha Raúl im Strafraum gefoult hatte, dann traf er nach Vorarbeit Raúls mit einer feinen Einzelleistung und einem mächtigen Schuss. Mit großem kämpferischen Engagement (vorbildlich insbesondere: Lewis Holtby) versuchten die Platzherren, die drohende Pleite abzuwenden – in größte Verlegenheit gerieten sie jedoch bei den schnellen Kontern der Finnen.

Kurz nach dem Seitenwechsel war es wieder ein Strafstoß, der die Fans jubeln ließ. Diesmal nach einer Attacke von Tuomas Kansikas, und erneut verwandelte Huntelaar. Ein Schalker Powerplay folgte, die Finnen verschafften sich kaum noch Entlastung. Und dann, in der 56. Minute, bebte die Arena, als Kyriakos Papadopoulos mit einem Kopfball aus kurzer Distanz das 4:1 erzielte. Holtby, spielerisch stärkster Akteur seiner Mannschaft, hatte ihm den Ball maßgerecht zugespielt. Als Huntelaar sechs Minuten später die grandiose Torserie mit seinem Treffer Nummer vier fortsetzte, war die Vorentscheidung gefallen. Julian Draxler erhöhte auf 6:1. Wie am Sonntag in Mainz (4:2 nach einem 0:2 zur Pause) hatte Schalke eine großartige Aufholjagd hingelegt.

(RP)
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