Bundesliga Mainz setzt auf Trainer Schmidt

Mainz · Der Schweizer löst den Dänen Hjulmand ab. Er will "Leidenschaft und Feuer" neu entfachen.

Das ist Martin Schmidt
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Foto: dpa, tfr gfh hpl

Die Tage von Cheftrainer Kasper Hjulmand in Mainz sind gezählt: Nach dem 2:4 in Dortmund hat der Verein den 42-jährigen Dänen beurlaubt. Wenig später präsentierte der Fußball-Bundesligist in U23-Coach Martin Schmidt (47) den Nachfolger. "Er ist kein Interimstrainer. Er hat unser uneingeschränktes Vertrauen", betonte Manager Heidel. Sieben Kreuzbandrisse beeinträchtigten die aktive Laufbahn des gelernten Automechanikers Schmidt. Beim Schweizer Zweitligisten FC Raron begann er seine zweite Karriere. 2010 wechselte er auf Empfehlung von Thomas Tuchel nach Mainz und stieg im Sommer 2014 mit der U-23 in die dritte Liga auf. Der Schweizer ist der sechste neue Coach bei einem der 18 Klubs in dieser Saison.

Heidel lobte Hjulmands taktische Arbeit: "Kasper ist ein Fußballfachmann, der ohne Zweifel Mannschaften entwickeln und weiterentwickeln kann." Der Mainzer Manager fügte jedoch mit Blick auf die Tabelle hinzu, dass es im drohenden Abstiegskampf vor allem um Leidenschaft, Kampfgeist und Aggressivität gehe. Dementsprechend habe man sich für eine "emotionalere Spielweise" nach Bremer Vorbild entschieden.

Kritiker hatten Hjulmand fehlende Emotionen und eine zu defensive Spielweise vorgeworfen. Dem introvertierten Dänen war in den vergangenen 13 Begegnungen nur ein Sieg geglückt (5:0 gegen Paderborn). Kein anderer Bundesligist sammelte in diesem Zeitraum weniger Punkte. Zudem rutschte der Verein auf den 14. Platz und muss um den Klassenerhalt kämpfen.

Schmidt erklärte, er wolle der Philosophie von Thomas Tuchel und Jürgen Klopp nacheifern: "Das ist Emotionalität, das ist Leidenschaft, das ist Feuer." Statt auf Ballbesitz, setze er auf Offensivfußball, der die Fans mitreißen kann. "Wir müssen die Zügel loslassen auf dem Platz und nach vorne marschieren. Wir wollen dem Gegner weh tun."

Nach Klopp, der zuvor als Spieler aktiv war, und Tuchel, der die A-Junioren des Klubs betreut hatte, setzt Mainz erneut auf einen Mann aus den eigenen Reihen. Die erste Bewährungsprobe wartet auf den Schweizer und seinen Assistenten, Ex-Profi Bo Svensson, am Samstag in der Partie gegen Frankfurt.

(RP)
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