Der Tagebau Garzweiler, hilfreich? Sinnvoll?

Endlos scheinende Leere, Autobahnen die ins Nichts führen, riesige Schaufelbagger, verlassene und abgerissene Dörfer. Das alles bringt der Tagebau Garzweiler mit sich.

Der Tagebau Garzweiler ist momentan fünf Kilometer lang und drei bis vier Kilometer breit. Wer das nicht glaubt, kann sich den Tagebau Garzweiler von nahem ansehen, denn dort ist es möglich, Führungen zu machen. Doch bevor man in den Tagebau geht, kann man auch etwas über die Gewinnung von Strom erfahren und über RWE. In ganz Deutschland gibt es momentan zwölf Tagebaue, die zusammen 25,7 Prozent des Stroms in Deutschland herstellen. "Bis 2050 besteht der ganze Strom in Deutschland aus erneuerbaren Energien", erklärt der RWE-Mitarbeiter Heinz Horst. Dann ist es soweit, man fährt mit einer Art Geländebus in den Tagebau.
Auf dem Weg in den Tagebau kommt man an unzähligen Transportbändern vorbei, die Kohle, Sand, Erde, Kies oder Lehm transportieren. Heinz Horst erklärt, dass, wenn alle Transportbänder eine lange Schlange bilden würden, die Länge der Schlange mehr als 80 Kilometer wäre. Nach einer längeren Fahrt durch den Tagebau kommt man zu einem Schaufelbagger. Aber nur, wenn man Glück hat, denn gerade an dem Tag, an dem wir da sind, muss der Schaufelbagger kontrolliert werden. So stehen wir vor diesem riesigen Bagger. Während Heinz Horst Fakten über diesen Bagger erzählt. Der Bagger ist der schwerste, den RWE hat. Mit 13.500 Tonnen ist der Bagger sogar schwerer als der Eiffelturm.
Als wir danach weiterfahren, erzählt uns Heinz Horst, was mit den Dörfern passiert, die im Weg des Tagebaus stehen. Dazu fahren wir gleichzeitig durch einen kleinen Ort der abgerissen wird: Immerath. Jeder Bewohner bekommt eine verhandelbare Abfindung, die immer ungefähr dem Preis des Grundstück übereinstimmt. RWE errichtet neue Dörfer, bei dem die Bewohner mitentscheiden dürfen, wo das Dorf stehen wird und wie das Dorf aussehen wird. Heinz Horst sagt dazu: "Meistens ziehen 70 bis 80 Prozent mit in das neue Dorf." Er sagte außerdem, dass meistens die jüngeren Leute nicht mit in das neue Dorf ziehen. Doch jeder muss wegziehen, trotz vieler Proteste.

Es gibt sogar jemand, der bis zum Bundesverfassungsgericht geklagt hat, doch RWE bekam Recht. Doch ist dies nach dem Grundgesetz falsch, denn bei Artikel 13 Absatz 1 heißt es: "Die Wohnung ist unverletzlich." Das Bundesverfassungsgericht begründet aber seine Meinung damit, dass das Recht eines Einzeleden gebrochen werden kann, wenn es für die Allgemeinheit ist.

Nachdem wir das Ende des Dorfes erreichen, sind wir fast am Ende der Tour. Doch zu guter Letzt fahren wir zum sogenannten Skywalk. Der Skywalk ist eine erhöhte Plattform über dem Tagebau. Der Skywalk ist für jeden erreichbar und bietet einen atemberaubenden Blick über den Tagebau Garzweiler.Doch eine Frage bleibt für alle offen. Ist der Tagebau eine effektive Stromgewinnung oder ein umweltbelastender Zwangsumzug?

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