"Spickmich" —(k)ein Problem? Meinungen zur Internetseite

Vor einigen Tagen führten Schüler der Wilhelmine Fliedner Schule im Fach Sozialwissenschaften eine Umfrage durch. Thema war dabei die Internet-Seite "Spickmich".

RP-Schülerreporter Tim Kastell berichtet: Bei "Spickmich" können - inzwischen mit höchst richterlicher Genehmigung - Schüler ihre Lehrer im Internetforum benoten. Das Schulministerium NRW hält es für eine ausgesprochene natürliche Sache, dass Schülerinnen und Schüler sich über ihre Ansichten zu Lehrern und Lehrerinnen auszutauschen. Das Ministerium zeigte lediglich ein gewisses Unbehagen darüber, wenn als Medium das Internet genutzt wird. Empfehlenswert sei ebenfalls an der Schule eine Rückmeldekultur einzurichten, die den angstfreien Austausch über die Leistungen der Lehrerinnen und Lehrer in einer Weise ermöglicht, die deren Persönlichkeitsrechte wahrt.

Die Befragungen einer Lehrerin ergab folgendes: Sie fand die Seite "Spickmich" prinzipiell nicht schlecht, fand aber eine namentliche Kennzeichnung notwendig. Die Beurteilungen sollten differenziert und nicht zu allgemein gültig sein.

Die Befragungen eines Schülers und einer Schülerin aus der Klassenstufe 8 ergab folgendes: der Schüler erachtete es für gut, dass nicht nur die Lehrer die Kinder bewerten können, sondern auch umgekehrt. Er betonte, dass eine ehrliche Bewertung der Lehrer und Lehrerinnen notwendig sei, er erklärte weiterhin, dass auch er bereit ist sich auf einer solchen Seite bewerten zu lassen.

Die Schülerin bewertete die "Spickmich-Seite" ebenfalls sehr positiv. Sie dient vor allem der Funktion des Abreagierens für Schüler. Im Übrigen hält die Jugendliche diese Einrichtung nicht nur für normal sondern auch für fair. Sie konnte nur teilweise bestätigen, dass sie die Lehrerinnen und Lehrer auch wirklich fair bewerten würde.

Insgesamt hat die Befragung ergeben, dass die "Spickmich- Seite", gegen die es bei der Einführung heftige Widerstände gegeben hatte, inzwischen fast allgemein akzeptiert wird. Wichtig ist vor allem, dass die Bewertung in fairer Weise und unter Achtung der Persönlichkeit der Beurteilten durgeführt wird. Möglicherweise können auch Lehrer durch diese Seite kritisch über ihre eigene Notengebung nachdenken.

(Tim Kastell, 8)
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