Kleidungsproduktion Die Folgen der billigen Jeans

Verseuchte Flüsse, arme Kleinbauern, verpestete Luft, kranke Menschen: Das alles sind Folgen der billigen Jeans. China, Indien und Bangladesch sind die weltweit größten Jeansproduzenten. Sie produzieren für viele verschiedene Firmen, auch in Deutschland.

Viele Firmen wissen nicht oder wollen nicht wissen, wo ihre Ware herkommt. Kein Mensch möchte für Jeans viel Geld ausgeben und diese auch nicht lange tragen. Deshalb müssen die Produzenten die Ware billig herstellen. Die Arbeiterin China, Indien und Bangladesch werden nicht gut bezahlt, häufig bekommen sie nur ein paar Cent. Sie müssen sechs Tage pro Woche arbeiten und wohnen zu zweit in Vier-Quadratmeter-Wohnungen, für die sie auch noch Miete bezahlen müssen. In diesen Wohnungen gibt es kein fließendes Wasser, das heißt, die Arbeiter können die Chemikalien nicht abwaschen.

Dazu herrschen in den Fabriken gesundheitliche Risiken: Die Wände sind verschimmelt, die Kläranlagen und Lüfter verdreckt, von außen und von innen sieht es aus, als ob die Fabrik bald einstürzt. Wenn sich die Umstände verbessern würden, würde die Jeans teurer werden. Wenn die Auftraggeber mehr bezahlen würden, würden sich die Umstände dort trotzdem nicht verbessern. Häufig tragen nur die Arbeiter einen Mundschutz, die mit den giftigen Chemikalien, wie zum Beispiel Sandstrahlen oder Bleichungsmitteln, in direkte Berührung kommen. Andere, die nur einen Raum weiter arbeiten und die Dämpfe einatmen könnten, sind jedoch ungeschützt. Der Staub der Sandstrahlung gelangt in die Lungen der Arbeiter und kann über Jahre zum Tod führen. Viele Arbeiter wissen darüber nicht Bescheid.

Das Bleichen wird besser bezahlt als das Waschen der Jeans, da das Bleichen mehr Risiken aufbringt. Die Arbeit ist Akkordarbeit, das heißt, der eine Arbeiter näht zum Beispiel nur die linke Hosentasche, der andere nur die rechte. Alles wird von Hand genäht, zwar wird es dann etwas ungenau, Maschinen wären aber zu teuer. Nach dem Nähen werden die Flusen mit Hochdruck aus der Jeans geblasen. Manche Arbeiter werden deshalb taub. Die Jeans wird circa zwanzigmal gewaschen, um die Chemikalien aus der Hose heraus zu bekommen. Das Wasser wird anschließend durch die verdreckten Kläranlagen in einen naheliegenden Fluss geleitet. Dadurch wird die Ernte der Kleinbauern, die an den Flüssen leben, vernichtet. Ihnen wird das Land abgekauft, um eine Fabrik zu bauen. Das Geld kommt aber nicht an. De Arbeitslöhne in Asien steigen, und wenn sie weiter steigen, wird die Jeansproduktion nach Afrika verlegt. Wenn die Menschen dort bereit sind zu arbeiten, geht der Teufelskreis imme weiter.

Quelle: YouTube, die Folgen der Blue Jeans

(Alina Neu, Melina Thomas, 8a)
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