Vier Torlinientechniken auf einen Blick Braucht Deutschland die Torlinientechnik?

Immer wieder gibt es Situationen beim Fußball, bei denen nicht klar ist, ob der Ball im Tor ist oder nicht. Oft kommt es deshalb zu Fehlentscheidungen, wie bei dem Phantomtor von Stefan Kiesling bei dem Spiel TSG Hoffenheim gegen Bayer Leverkusen.

Doch dies soll sich jetzt ändern, denn bald sollen neue Torlinientechniken eingeführt werden, die den Schiedsrichtern die Arbeit erleichtern sollen. Doch die FIFA hat in Sachen Torlinientechnik noch einige Fragen offen gelassen. Die wichtigen Entscheidungen, wie der Zeitpunkt, die Bezahlung und die Systemauswahl, sollen von den nationalen Verbänden getroffen werden. Im März wird die Entscheidung über die Technik von 36 Profivereinen getroffen.
"Wir werden bis dahin den Vereinen eine Entscheidungsgrundlage zur Verfügung stellen", sagte der Ligapräsident Reinhard Rauball. Wenn die Vereine sich für die Technik entscheiden, dann wird sie ein Jahr früher eingeführt, als von der DFL geplant.
Welche Systeme gibt es? Wir stellen hier die vier bekanntesten Systeme vor:
1. GoalRef
Bei GoalRef sind Magnetspulen im Ball eingesetzt und im Torrahmen wird ein Magnetfeld erzeugt. Wenn der Ball über die Linie geschossen wird, aktiviert sich im Ball ein kleines Magnetfeld, das durch das Größere am Tor ausgelöst wird. Ein Computer sendet dann ein Signal an die Armbanduhr des Schiedsrichters.
2. Hawk-Eye
Hawk-Eye ist ein kamerabasiertes System, das schon seit einigen Jahren im Tennis und Cricket eingesetzt wird. Im Fußball, überwachen sechs bis acht Hochgeschwindigkeitskameras den Torraum aus verschiedenen Blickwinkeln und berechnen daraus die exakte Position des Balles; Rückmeldung vom System erhält der Schiedsrichter innerhalb einer Sekunde über eine Spezial-Uhr.
3. Goal Control 4D
Goal Control 4D wurde im März 2013 von der FIFA als Torlinientechnologie lizenziert. Es funktioniert mit sieben Kameras pro Tor, die dieses ständig bewachen und so eine Art virtuellen Vorhang ergeben. Wenn der Ball diesen Vorhang von vorne überschritten hat, dann wird der Schiedsrichter über eine Spezial-Uhr informiert. Goal Control 4D funktioniert laut Hersteller, mit jedem Ball und jedem Tor. Diese Technik wird höchst wahrscheinlich bei der WM in Brasilien benutzt werden.
4. Der Chip-Ball
Ein Chip ist in der Mitte des Balles aufgehängt. Überquert der Ball die Torlinie, dann
wird, in weniger als einer Sekunde ein Radiosignal zur Uhr des Schiedsrichters gesendet.

Ob eines dieser Systeme bald auch in der deutschen Bundesliga benutzt wird, ist noch offen. Auch soll die Einrichtung dieser Systeme nicht billig sein. Für die gesamte 1. und 2. Bundesliga soll das System "Goal Control" ca. 7,2 Millionen Euro kosten.

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