Sousse Zweites deutsches Terror-Opfer bestätigt

Sousse · Deutschland, Frankreich und Großbritannien sagen Tunesien Hilfe zu.

Ein weiteres deutsches Todesopfer des Terroranschlags in Tunesien ist identifiziert worden. Nähere Angaben zur Person machte das Auswärtige Amt in Berlin gestern nicht. Es gebe derzeit keine Hinweise auf weitere getötete Bundesbürger, hieß es. Bereits am Wochenende war bekanntgeworden, dass sich ein Mann aus Korschenbroich unter den 39 Toten befindet, die das Attentat vom vergangenen Freitag gefordert hat. Verletzt wurde auch eine deutsche Urlauberin.

Zusammen mit seinen Kollegen aus Frankreich und Großbritannien besuchte Bundesinnenminister Thomas de Maizière gestern den Tatort im Badeort Sousse, wo die Minister Blumen niederlegten. Die drei Länder versprachen Tunesien im Kampf gegen den Terrorismus Hilfe. "Wir sind hierher gekommen, um Solidarität zu zeigen mit dieser jungen und immer noch verletzlichen Demokratie", sagte de Maizière. "Wir sind entschlossen zu zeigen, dass Freiheit stärker ist als Terrorismus." Die tunesische Polizei meldete die Festnahme weiterer Verdächtiger. Die Sicherheitskräfte würden jeden verfolgen, der in das Attentat verstrickt sei, sagte Innenminister Mohamed Najem Gharsalli in Sousse. Der Attentäter, der mit einem Sturmgewehr das Feuer auf die Urlauber eröffnet hatte und anschließend von der Polizei erschossen worden war, wurde britischen Medien zufolge in einem Terroristencamp in Libyen ausgebildet.

Nach dem Anschlag in Tunesien ändern den Angaben des Reiseveranstalters Tui zufolge zahlreiche deutsche Urlauber ihre Reisepläne. Deutschland rät nicht generell von Reisen nach Tunesien ab, empfiehlt aber "besondere Vorsicht". Tunesien hat seit dem Sturz des Herrschers Zine el Abidine Ben Ali 2011 mit islamistischen Fanatikern zu kämpfen. Mehr als 3000 sollen als Kämpfer in den "Heiligen Krieg" nach Syrien und in den Irak gezogen sein.

(RP)
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