Arafat will von Schmuggel nichts gewusst haben Zinni: Arafat soll Waffenschmuggel aufklären

Washington (rpo). Der amerikanische Nahost-Gesandte Anthony Zinni hat den palästinensischen Präsidenten Jassir Arafat aufgefordert, den Waffenschmuggel von Iran in die palästinensischen Gebiete aufzuklären. Das teilte US-Außenamtssprecher Richard Boucher am Freitag in Washington mit.

Zinni traf sich im Rahmen seiner jüngsten Vermittlungsmission in Ramallah im Westjordanland mit Arafat. Zuvor hatte er mit dem israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon konferiert.

Überschattet wurden die Gespräche von dem Waffenfund. Israel brachte im Roten Meer 500 Kilometer vor der israelischen Küste ein Schiff mit 50 Tonnen Waffen auf, die für das palästinensische Autonomiegebiet bestimmt gewesen sein sollen. Der israelische Generalstabschef Schaul Mofas erklärte auf einer Pressekonferenz, Elitesoldaten hätten das palästinensische Schiff am Donnerstag gestürmt, das die vor allem in Iran hergestellten Waffen geladen hatte. Darunter seien auch Mörser und Panzerabwehrraketen gewesen, die die Palästinenser nach den bestehenden Verträgen mit Israel nicht besitzen dürfen.

Boucher zufolge bestritt Arafat in dem Gespräch mit Zinni jede Kenntnis von dem Waffenschmuggel und bot zugleich die Unterstützung bei der Aufklärung der Angelegenheit an. Weiter sagte der Sprecher, Zinni habe den palästinensischen Präsidenten aufgefordert, sofort Schritte zu unternehmen, um den Schmuggel von Waffen in die Autonomiegebiete zu verhindern.

Mofas sagte, die palästinensische Autonomiebehörde sei tief in die Schmuggelaktion verstrickt. Arafats Berater Nabil Abu Rdeneh erklärte, die israelische Darstellung verfolge den Zweck, die Palästinenser während des Besuchs von Zinni zu diskreditieren.

(RPO Archiv)
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