Bangui Zentralafrika: 1000 Tote bei Religionskrieg

Bangui · Bei der schweren Gewalt in Zentralafrika sind seit Anfang des Monats rund 1000 Menschen ums Leben gekommen. Wie aus einem Bericht der Menschenrechtsorganisation Amnesty International hervorgeht, liegt der Grund dafür in der Reaktion muslimischer Rebellen auf das gewaltsame Vorgehen christlicher Milizen.

Diese sollen in der Hauptstadt Bangui zunächst rund 60 Muslime getötet haben. Die Rebellen schlugen demnach unter der christlichen Bevölkerung "im größeren Maßstab zurück" und töteten in zwei Tagen knapp 1000 Männer, Frauen und Kinder. Amnesty hatte nach den Gewaltausbrüchen eine Delegation in die Zentralafrikanische Republik geschickt. Nach deren Erkenntnissen gibt es "keinen Zweifel, dass alle Kriegsparteien Kriegsverbrechen sowie Verbrechen gegen die Menschlichkeit begingen". Die Organisation forderte die schnelle Entsendung einer robusten UN-Friedenstruppe mit klarem Mandat zum Schutz der Zivilbevölkerung.

Die Vereinten Nationen hatten die brutale Gewalt auch gegenüber Kindern zuletzt bereits als "einen Angriff auf die Menschlichkeit" bezeichnet. Hunderttausende Menschen sind auf der Flucht. Um eine humanitäre Katastrophe zu vermeiden, hatte Frankreich Anfang Dezember 1600 Soldaten in die Ex-Kolonie entsandt.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort