Berufung stärkt Kochs Position in der Union Zeitung: Jung soll Wahlkampfmanager Stoibers werden

Berlin (rpo). Wahlkampfmanager von Edmund Stoiber in Berlin soll nach Auskunft des Berliner Tagesspiegel der frühere Chef der Wiesbadener Staatskanzlei, Franz Josef Jung, werden. Die Zentralen von CDU in Berlin und CSU wollten die Personalie am Mittwoch nicht bestätigen.

Der Berliner "Tagesspiegel" meldete jedoch, auf die Berufung des über die hessische CDU-Finanzaffäre gestolperten CDU-Politikers hätten sich beide Parteien geeinigt. Der 52-jährige Jung gilt als Architekt des Wahlsiegs des hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch 1999.

Mit der Bestellung Jungs sollen laut Zeitungsbericht Reibungsverluste zwischen den Wahlkampfzentralen der CDU in Berlin unter Generalsekretär Laurenz Meyer und der CSU in München unter Generalsekretär Thomas Goppel verhindert werden. Gleichzeitig kann die Berufung Jungs zum gemeinsamen Wahlkampfmanager die Position Kochs in der Union weiter ausbauen.

Der langjährige Weggefährte Kochs stieg nach dem Wahlsieg 1999 zum Chef der Wiesbadener Staatskanzlei auf. Davor war der 1949 im Rheingau geborene Jung Generalsekretär der Landespartei und Parlamentarischer Geschäftsführer der Landtagsfraktion. Seit 1987 gilt er als wichtige Größe in der hessischen CDU.

Der Christdemokrat unterhält wie Koch gute Kontakte zur CSU. Zugleich gehört er dem CDU-Bundesvorstand an. Im September 2000 schien die Karriere Jungs jedoch beendet zu sein, als der Rechtsanwalt im Strudel der hessischen CDU-Finanzaffäre zurücktrat.

Damals waren zwei Briefe des früheren CDU-Finanzberaters Horst Weyrauch aufgetaucht, die nahe legten, dass Jung von geheimen Kontobewegungen bei der Hessen-CDU wusste. Der Christdemokrat hat bis heute aber jede Verwicklung in die illegalen Finanzpraktiken der Landespartei bestritten.

(RPO Archiv)
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