15-Jähriger Afrikaner ermordet Zehntausende demonstrieren in Oslo gegen Rassismus

Oslo (AP). Nach der Ermordung eines 15-jährigen Schwarzen in Norwegen haben am Donnerstagabend mehrere zehntausend Menschen in der Hauptstadt Oslo gegen Rassismus und Gewalt demonstriert. Der Junge war am vergangenen Freitag im Osloer Stadtteil Holmlia erstochen worden. Fünf Mitglieder einer Neonazigruppe wurden unter Mordverdacht festgenommen. Die Polizei sprach von dem möglicherweise ersten rassistisch motivierten Mord in Norwegen.

An der Kundgebung am Donnerstagabend nahm auch Ministerpräsident Jens Stoltenberg, Kronprinz Haakon und der zu einem Besuch weilende NATO-Generalsekretär George Robertson teil. "Das Messer des Mörders hat nicht nur ein Leben ausgelöscht, sondern auch in die Grundwerte unserer Gesellschaft geschnitten", sagte der Regierungschef.

Zu der Demonstration und der vorherigen Kundgebung hatten rund 150 staatliche und private Organisationen aufgerufen. Nach Medienschätzungen folgten 20.000 bis 30.000 Menschen dem Aufruf. Es war eine der größten Kundgebungen in Oslo überhaupt. Viele der Teilnehmer trugen Fackeln.

Die norwegische Bevölkerung hat mit Empörung und Entsetzen auf den Mord an dem 15-jährigen Benjamin Hermansen reagiert. Bei den wegen der Tat Festgenommenen handelt es sich um drei Männer Anfang 20 sowie um zwei 17 Jahre alte Mädchen. Hermansen hatte versucht, seinen Mördern zu entkommen. Er rutschte aber auf Glatteis aus und wurde mehrmals mit Messern in Brust und Bauch gestochen, wie Zeitungen berichteten. Sein weißer Freund wurde nicht verletzt.

(RPO Archiv)
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